LL Hammonia

Nicht nur Gleich im „Beast Mode“ – Josipovic hat „Angst“ vor eigenem Team

Lokstedt filettiert Sternschanze in der ersten halben Stunde

19. November 2019, 06:50 Uhr

Auch Johann Buttler (2. v. re.) trug sich beim Kantersieg in die Torschützenliste ein. Foto: Duwe/Eintracht Lokstedt

„Ich hatte selbst ein bisschen Angst vor Lokstedt“, witzelte Anto Josipovic, Trainer der Eintracht, und schwärmte vom Auftritt seiner Elf: „Die erste halbe Stunde war wie von einer anderen Welt!“ Eine Welt, in der sich der SC Sternschanze wie ein Fremdkörper bewegte und Lokstedt wie von einem anderen Stern spielte. Ganze fünfmal klingelte es in den ersten 32 Zeigerumdrehungen im Gehäuse von Schanze-Fänger Nik Meier-Sawatzki. Überragender Protagonist beim Josipovic-Ensemble: Dreifach-Schütze Luis Gleich!

Luis Gleich (Nr. 11, rotes Trikot) marschierte mehrfach durch die Schanze-Hintermannschaft und traf dreifach. Foto: Duwe/Eintracht Lokstedt

Keine 120 Sekunden waren vorüber, als Luis Gleich nicht unbedingt einen Einstand nach Maß erlebte. Zumindest ließ sein Ballverlust zunächst Böses erahnen. Doch seine Teamkollegen setzten sofort beherzt nach, eroberten das Leder zurück, ehe Mario Beslic wiederum Gleich in Szene setzte. Dieser ließ noch zwei Gegenspieler stehen und traf mit seinem starken linken Fuß ins lange Eck (2.). Der Beginn der Gleich-Gala! Doch zunächst einmal trumpften seine Mannschaftskameraden Josip Pajcic, Tamino Kunter und Ersin Cavus beim zweiten Streich auf. Das Trio brachte Johann Buttler in Aktion. Dieser nahm das Leder direkt und vollstreckte mit der Innenseite zum 2:0 (8.). Weiter ging’s nur in eine Richtung – und wie: Kunter bediente im Halbfeld Buttler, der ohne Umschweife für Pajcic durchsteckte. Dieser zog nach innen, schlug noch einen Haken und schob trocken ins kurze Eck ein (12.).

Lokstedt im "Beast Mode"

Am Ende durften die Josipovic-Jungs einen Kantersieg bei Schanze bejubeln. Foto: Duwe/Eintracht Lokstedt

„Das 4:0 war ein Paradebeispiel dafür, wie wir spielen wollen“, so Josipovic, dessen Schützlinge früh anliefen und den Ball in Person von Buttler eroberten. Dessen Querpass verwertete Gleich nahezu mühelos (29.), ehe SCS-Fänger Meier-Sawatzki nach einem langen Ball von Jan Steinbüchel böse patzte, das Spielgerät fallen ließ – und Gleich dessen dritten Torerfolg ermöglichte (32.). Im zweiten Durchgang machte Amir Abassi nach einer feinen Einzelleistung das halbe Dutzend voll, als er auf Außen durchmarschierte, einen Gegenspieler tunnelte, energisch nachsetzte und die Kugel per Grätsche im Kasten unterbrachte (62.). Die Sandhop-Mannen kamen nur noch zum Ehrentreffer durch Omar Botarife, der von einem Ausrutscher von Göksel Gök profitierte. Johann Eisenberg versuchte auf der Linie noch zu retten, was letztlich nicht mehr zu retten war – zumindest entschied der Unparteiische, dass der Ball die Torlinie bereits überschritten hatte (68.).

Ein 6:1-Kantersieg für Lokstedt, der vierte Triumph in Folge – und der fünfte Tabellenplatz. „Wir waren heute im ‚Beast Mode‘“, brachte es Josipovic auf den Punkt.

Autor: Dennis Kormanjos