Mercado-Cup

Pokal für die „Parkweg-Player“: Kourkis und Adomat treffen gegen Titzes „Under-Performer“

02. Februar 2020, 14:58 Uhr

Gruppenbild mit Trophäe: Der TSV Sasel sicherte sich den Mercado-Cup durch einen 2:0-Finalsieg gegen Gastgeber Teutonia 05. Foto: Both

Er ließ sich einfach nicht von seinem Vorhaben abbringen: Tolga Celikten führte in der zweiten Halbzeit des Endspiels um den Mercado-Cup zwischen dem FC Teutonia und dem TSV Sasel den Ball am Fuß, nachdem Sebastian Zinselmeyer zuvor das Spielgerät erobert hatte. Teutonias Keeper Yannick Zummack stürzte sich „Celli“ entgegen, doch der ließ sich davon nicht beeindrucken, wich aus, machte eine Drehung und legte aus dem linken Strafraumdrittel in die Mitte zu Timo Adomat ab, der aus kurzer Distanz unter Bedrängnis zum 2:0 für die Kicker vom Parkweg traf. Es sollte letztlich der Treffer zum Endstand sein – und so durfte Adomat nach dem Match aus den Händen von Teutonias Zweitem Vorsitzenden Liborio Mazzagatti den Siegerpokal entgegennehmen.

Zuvor hatten die Saseler im Duell der beiden Oberligisten vom Punkt aus getroffen. Neuzugang Maximilian Grünberg war links in der Box zu Fall gebracht worden. Lukas-Gabriel Kourkis schnappte sich das runde Leder und verwandelte exakt 20 Minuten, bevor Adomat zum 2:0 treffen sollte (74.), nach 54 Zeigerumdrehungen zum Führungstreffer für die Gäste, die schon viel früher den ersten Treffer des Spiels hätten markieren können. Vor allem in Person von Nick Gerken, der nach 32 Minuten im Anschluss an einen Celikten-Freistoß nur die Latte traf.

Titze: „Ich habe über 90 Minuten Verbesserungspotenzial gesehen“

Achtung, Hintermann: Teutonias Gary Voorbraak (re.) setzt zur Grätsche an. Foto: Both

Weitere Chancen hatten die Saseler unter anderem durch Jean-Lucas Gerken, der nach 21 Minuten am Tor vorbei zielte und in der 42. Minute an Zummack scheiterte, sowie erneut Nick Gerken, dessen Schuss nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit nur knapp am Kasten der Teutonen vorbeiging (61.). Entsprechend des Auftritts und der 0:2-Niederlage seiner Equipe, fand Sören Titze nach dem Spiel klare Worte. „Mein Fazit fällt sehr einfach aus: Ich habe über 90 Minuten Verbesserungspotenzial gesehen. Wir haben über 90 Minuten nicht unser Spiel gespielt. Da werden wir, um es ganz nüchtern zu betrachten, in der Woche vieles haben, was wir ansprechen müssen“, bilanzierte Teutonias Trainer eine Woche vor dem Nachholspiel beim TSV Buchholz 08 (9. Februar). Was genau Titze ansprechen wird? „Alles. Um ins Detail zu gehen, bräuchte ich länger: Vom Aufbau über das Defensivverhalten und das Anlaufen bis hin zur Präsenz“, gab der Übungsleiter der Teutonen zumindest einen kleinen Einblick und fasste zusammen: „Individuell hat diesmal der eine oder andere Spieler sehr 'underperformed'.“

Zankl: „Die Elemente, die wir sehem wollten, haben wir gut umgesetzt“

Neuzugang Sinisa Veselinovic (Zweiter v. re.) feierte seine Premiere im Teutonia-Trikot. Foto: Both

Bei Danny Zankl hingegen war die Laune nach den 90 Minuten da schon besser – und auch die Bilanz der Partie fiel logischerweise erfeulicher aus. „Im vergangenen Jahr haben wir hier noch im Finale gegen den Heider SV verloren. Für uns war die erste Halbzteit wichtig. In der zweiten wollten wir es dann so machen, wie wir es gemacht haben. Es war nicht absehbar, dass wir das hinkriegen, weil wir von gestern schon 90 Minuten (aus dem 6:1-Testspielsieg gegen den VfR Neumünster, Anm. d. Red.) in den Knochen hatten“, sagte Sasels Trainer und ergänzte: „Eigentlich hatten wir gedacht, dass wir ein paar mehr Spieler zur Verfügung haben würden, aber wir hatten nur zwei zum Einwechseln. Man hat schon gesehen, dass das Luft zieht.“ Gleichwohl, so Zankl weiter, „hat die Disziplin gestimmt. Wir haben das in der zweiten Hälfte super gemacht, haben keine Chance zugelassen und nach vorne Akzente gesetzt. Wir wollten situativ pressen – das ist uns gelungen. Ich bin sehr zufrieden, dass wir es in der ersten Hälfte geschafft haben, hoch zu pressen und in der zweiten tiefer zu attackieren. Zudem hatten wir eine gute Lautstärke und Ansprache auf dem Platz. Gegen Teutonias Pressing haben wir uns öfter rausgespielt.“

Erster Treffer fällt vom Punkt aus, der zweite aus dem Spiel heraus

Zweikampf: Nick Gutmann (re.) attackiert den Saseler Maximilian Grünberg. Foto: Both

Heißt unterm Strich: „Die Elemente, die wir sehen wollten, haben wir gut umgesetzt – sowohl gestern als auch hier im Finale. Es war hart für die Jungs, jetzt brauchen wir ein paar Tage Regeneration. Ich glaube, der Spinning-Kurs, den wir für Donnerstag angesetzt haben, wird die einzige richtige Einheit in der kommenden Woche sein“, konstatierte Zankl und attestierte seiner Mannschaft, die Aufgaben „super gelöst“ zu haben: „Damit können wir sehr zufrieden sein. Die Vorbereitung ist nur eine Momentaufnahme. Aber ich bin froh, dass das, was wir trainiert haben, so klappt, und dass mir die Jungs vertrauen, dass das, was ich von ihnen sehen will, auch funktioniert. Das freut einen, weil es ja als Trainer relativ wichtig ist, dass sich die Jungs nicht nur konzentrieren und den Reiz im Kopf verstehen, wenn du ihnen in der Vorbereitung neue Sachen einflößt, sondern dass auch das Ergebnis gegen einen sehr guten Gegner kommt, damit die Spieler dir als Trainer vertrauen und die Wege und die Arbeit machen. Für uns war das eine Win-Win-Situation. Es hat Spaß gemacht“, schloss Zankl sein Fazit zum erfolgreichen Auftritt der „Parkwegler“ an der Kreuzkirche.

Jan Knötzsch