Testspiel
„Schulle“ zieht „Sabine“ den Stecker - BU „mangelhaft“ und „vom Winde verweht“
BU-Angreifer Edison Sa Borges Dju (2. v. li.), der kurz vor Schluss einen „Hundertprozenter“ verstolperte, muss sich gegen Dominik Mahnke (li.) und Nassim Saleh erwehren. Foto: Küch
Die Leistung seiner Mannen hätte sich dem Wetter angepasst: Vom Winde verweht. „Definitiv“, entgegnete der Übungsleiter des Oberliga-Vierten, ehe er anfügte: „Damit bin ich sehr unzufrieden!“ Seine Barmbeker hätten am Exerzierplatz „viel zu wenig Bewegung drin gehabt - das war von der Intensität her noch nicht mal wie ein Trainingspiel. Das war echt mangelhaft, was wir heute gezeigt haben. Von der Einsatzbereitschaft und Lauffreudigkeit mal ganz zu schweigen“, zeigte er sich nach der bis dato so erfolgreichen Vorbereitung äußerst unzufrieden mit der Generalprobe vor dem Liga-Start am kommenden Freitagabend beim FC Süderelbe. „Wenn wir da genau so auftreten, dann hauen die uns acht Stück rein“, schimpfte der BU-Dompteur bereits Mitte des zweiten Abschnitts in Richtung der Ersatzbank. Apropos reinhauen: „Es passt zum heutigen Tag, dass wir uns die Dinger dann auch noch selbst reinhauen.“ Beim 0:1 aus BU-Sicht verschätzte sich Keeper Johannes Höcker ein wenig (5.), ehe Chris Pfeifer die Kugel beim zweiten Gegentreffer sogar in die eigenen Maschen bugsierte (41.).
„Durch den Wind bedingt - aber wir haben es gut gemacht“
TuRa-Torsteher Abou Fofana (Mi.) hielt in der Schlussphase mit ganz starken Paraden die Null fest. Foto: Küch
Auch Schwarzer sah zwei Tore, „die unter normalen Umständen vielleicht nicht unbedingt so passiert wären“. Allerdings, und da hatte er ebenso Recht mit, wurden beide Treffer von seinem Team „über die Außen sehr gut vorgetragen“. Beide Male war es ausgerechnet der ehemalige Barmbeker Leon Schulz, der mit seinen Hereingaben dafür sorgte, dass zunächst Yannick Fischer vor Höcker an den Ball kam, um kurz vor der Pause Pfeifer bei dessen Klärungsversuch in arge Bedrängnis zu bringen. „Am Ende ist die letzte Aktion vielleicht so ein bisschen bedingt durch den Wind zum Vorteil für uns geworden“, mutmaßte Schwarzer. „Aber wir haben das auch gut gemacht“, so der Chefcoach des Hammonia-Zweiten, der sich ein solches Kaliber wie BU eigentlich erst „in der nächsten Woche gewünscht“ hätte, da die Befürchtung bestand, „fußballerisch noch nicht so mithalten zu können“. Da BU am kommenden Wochenende aber schon wieder in den Pflichtspielbetrieb einsteigt, sei dies nicht möglich gewesen.
„Schönes Ergebnis“, „sehr bittere und ärgerliche“ Verletzung
Christopher Micheel (li.) - hier gegen Narek Abrahamyan, der einen „Tausendprozenter“ kläglich übers leere Tor semmelte - war eine der TuRa-Entdeckungen. Foto: Küch
Doch auch so präsentierten sich seine Jungs über weite Strecken in der Defensive überaus sattelfest (Schwarzer: „Der Fokus war heute darauf gerichtet, defensiv gut zu stehen. Das haben wir in der Liga so ein bisschen vermissen lassen, weil wir aufgrund der individuellen Klasse, die wir haben, im Defensivverhalten viele Fehler gemacht haben“) und zeigten auch nach vorne hin und wieder richtig gute Ansätze. So auch beim 3:0, als erneut „Schulle“ das Auge für den im Zentrum gut postierten Jonah Petersen hatte. Der lange verletzte Angreifer stoppte den Ball und steckte ihn genau im richtigen Moment für Daniel Meier durch. Dieser blieb frei vor Höcker ganz cool (61.)! „Das Ergebnis ist natürlich schön für uns, aber am Ende sind wir jetzt zwei Wochen in Arbeit und gucken mal, dass wir das gute Gefühl jetzt mitnehmen“, bilanzierte Schwarzer, der trotz aller Freude über das Ergebnis eine „ärgerliche und sehr bittere“ Nachricht hinnehmen musste: Nicht mal eine halbe Stunde war gespielt, als sich TuRa-Top-Torschütze Yannick Fischer bei einem Luftduell am Ellbogen verletzte und mit einem Kribbeln im Arm zur Untersuchung ins Krankenhaus musste. Von dieser Stelle die besten Genesungswünsche!
„Wir werden am Freitag mit Sicherheit ein anderes Gesicht zeigen“
Niklas Sabas (3. v. li.) im Luftkampf gegen das TuRa-Duo Kjell Brumshagen (4. v. li.) und Dominik Mahnke. Foto: Küch
„Eine kleine Entdeckung“ war hingegen Christopher Micheel, der es „auf der rechten Defensivseite sehr gut gemacht hat“, so Schwarzer. „Man hat auch gesehen, dass ‚Cammi’ (Leon Cammann; Anm. d. Red.) in der zweiten Halbzeit im hinteren Bereich sehr engagiert und aggressiv zur Sache gegangen ist. Da waren schon ein paar Sachen dabei, die wir als Erkenntnis mitgenommen haben. Ansonsten war es für beide Mannschaften bei den Witterungen sehr schwer.“ So schwer, dass auch Stier dem Treiben doch noch etwas Positives abgewinnen konnte: „Vielleicht ist es auch ganz gut, dass wir im letzten Vorbereitungsspiel nochmal einen auf den Sack gekriegt haben. Wir werden mit Sicherheit am Freitag gegen Süderelbe ein ganz anderes Gesicht zeigen“, versprach er abschließend.