Spiel gedreht, Moral gezeigt – HEBC kontert HSV aus!

„Spieler müssen überlegen, ob sie nächste Saison noch eine Rolle spielen wollen!"

03. April 2016, 13:24 Uhr

HEBC vs. HSV II - Eine Partie in der mal weniger und mal mehr geschah. Foto: Mathias Merk

In einer Partie mit wechselnden Führungen triumphierte der HEBC aufopferungsvoll, mit einer starken Defensivleistung sowie einem sehr guten Umschaltspiel am Ende verdientermaßen mit 3:2 gegen die Dritte des HSV! Nach einer ersten Halbzeit mit mehr Ballbesitz für die Gäste und einer besseren Spielintelligenz der Hausherren, ging es mit einem Unentschieden in die Pause. Im zweiten Durchlauf hingegen warteten die rund 230 Zuschauer lange auf einen Spielfluss, wurden in der Schluss-Viertelstunde aber belohnt.

Drehte mit seinem Treffer das Spiel und brachte sein Team auf die Siegerstraße - Matthäus Kosik. Foto: noveski.com

Man merkte in dieser Begegnung sofort, dass beide Teams ihre Qualitäten besaßen, die allerdings unterschiedlicher Natur waren. Der HSV III versuchte, das Heft in die Hand zu nehmen und das Spiel zu gestalten, in dem man ein schnelles Kurzpassspiel zeigte und somit gut in die gegnerische Hälfte vordrang. Kurz vor dem Strafraum war aber zumeist Schluss mit den Angriffsbemühungen, da die Defensive des HEBC sehr gut stand, dem Gegner im entscheidenden Moment immer wieder den Ball abluchste und ein gekonntes Umschaltspiel präsentierte. So hatten die Gäste zwar mehr Ballbesitz, aber zu den besseren Chancen kamen die Schützlinge von Marco Fagin, der mit der Ausführung der vorgegebenen Taktik sehr zufrieden war: „Es ging für uns darum, hinten tief zu stehen, Räume zu entwickeln und dadurch Konter zu fahren. Das ist uns sehr gut gelungen."

Ein ums andere Mal kam sein Team dadurch vor das Tor der Norderstedter, doch einzig die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig, als Kevin Höricke nur den Pfosten traf (6.) und auch Janosch Rinckens (9., 19.), sowie abermals Höricke (26.) das Leder nicht ins Tor befördern konnten. Stattdessen erzielten die Gäste den Führungstreffer, nachdem der HEBC einen Eckstoß schlecht ausführte und dieses Mal selbst in einen Konter lief. Emre Mustafa Yasar bewies Augenmaß und spielte einen langen und sauberen Pass vom Mittelkreis in den Lauf des gestarteten Tom Nitzsche, der alleine auf den Kasten von Torwart Tino Nennhaus zusteuerte und ohne weitere Probleme zur Führung vollendete (30.)! „Wir sind glücklich in Führung gegangen", beschrieb HSV-Coach Felix Karch den etwas überraschenden Treffer seiner Mannschaft durch Nitzsche, der nach langer Pause endlich zurück ist. Was das Spielerische anging, zeigten die Eimsbütteler auch nach dem Rückstand weiterhin die nötige Leidenschaft und erspielten sich ihre Gelegenheiten, um mit dem letzten Angriff vor der Pause zum Ausgleich zu kommen: Matthäus Kosik flankte aus der eigenen Hälfte einen weiten Ball über das Feld in den Lauf von Ole Natusch, der aus einem Stellungsfehler des Defensivspezialisten vom HSV, Nicola Zeba, profitierte, alleine auf das Gehäuse von Keeper Yannick Heuer zurannte und links am Torwart vorbei ins Tor zum Ausgleich einschoss (45.)!

„Hochverdienter Sieg – da gibt es keine zwei Meinungen"

HSV-Trainer Felix Karch appelliert an die Spieler, sich Gedanken über ihre Zukunft zu machen. Foto: noveski.com

Engagement zeigten die auf dem Platz stehenden Akteure auch in der zweiten Halbzeit, ließen allerdings so ein bisschen den Spielfluss vermissen, da hüben wie drüben mit hohen, weiten Bällen versucht wurde, gefährliche Nadelstiche im gegnerischen Strafraum zu setzen, was auf diese Art und Weise nicht gelang, da beide Abwehrreihen stets zur Stelle waren. Und wenn über die Flügel mal ein Spieler durchstartete, landeten die Flanken entweder direkt in den Armen der Torleute oder hinter dem jeweiligen Kasten.

Doch dann begann die Schluss-Viertelstunde, in der es nochmal richtig rund ging! Jonas Schwenke brachte ein Zuspiel so unter Kontrolle, dass er sieben Meter vor dem Tor zum Schuss kam. Heuer konnte die Kugel nicht festhalten. Diese Gelegenheit griff Kosik beim Schopfe, eilte heran und versenkte die Kugel mit einem strammen Schuss zum 2:1 im Netz (75.)! Das Spiel war gedreht! Plötzlich legte die Elf von Coach Fagin nochmal eine Schippe drauf und erspielte sich wie in Halbzeit eins gute Chancen. Doch ebenso wie im ersten Durchgang, kam der HSV zu einem abermals überraschenden Treffer durch Sebastian Mahnke, der eine Flanke von Nitzsche aus linker Position mit dem Kopf gegen die Laufrichtung von Torwart Nennhaus über die Linie drückte (82.)! Allerdings war die Freude nur von kurzer Dauer, da das Heimteam drei Minuten später abermals in Führung ging und mit dem Treffer zum 3:2 gleichzeitig den Endstand setzte. Schwenke erkämpfte sich nach einem Abwehrfehler des HSV den Ball an der linken Grundlinie, setzte sich durch und passte quer in den Strafraum auf den dort gut postierten Jan Geist. Der Angreifer, der seine Laufbahn aufgrund einer schweren Knieverletzung eigentlich schon beendet hatte und nur noch gelegentlich bei den Alten Herren aushelfen wollte, stoppte den Ball und schoss die Pille dann wuchtig ins Gehäuse von Heuer, der sich dem Leder noch entgegenschmiss, den Einschlag aber nicht mehr verhindern konnte (85.)!

Nach dem Spiel sprach der sichtlich angesäuerte Karch klare Worte in die Richtung seines Teams: „Für uns geht es nur noch um die goldene Ananas und letzten Endes ist es dann natürlich so, dass die Jungs das letzte Quäntchen vermissen lassen. Trotzdem darfst du dir das Spiel nicht nehmen lassen, wenn du hier 1:0 führst. Heute hat einfach die Bewegung gefehlt und so kannst du auch gegen jede Kreisliga-Mannschaft kein Spiel gewinnen. In den nächsten Wochen werden wir hart arbeiten und es wird klare Worte geben. Jeder sollte sich an die eigene Nase fassen, ob es das ist, was er anbietet, um nächste Saison in dieser Mannschaft noch eine Rolle spielen zu können. Das ist nämlich deutlich zu wenig!" Auf der anderen Seite stand derweil ein glücklicher Fagin, der sich über die Ausbeute überaus freute: „Dass die Spieler heute so eine Moral gezeigt haben, dass ist schon stark! Durch die 28 fetten Punkte gehen wir optimistisch in die nächsten Wochen rein. Das heute war ein hochverdienter Sieg, worüber es keine zwei Meinungen geben kann!"

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Autor: Mathias Merk