Regionalliga Nord

Trotz „unverdienter Niederlage“: Atamimi „zu 100 Prozent“ von seinen Jungs überzeugt!

28. August 2023, 14:02 Uhr

Malik Yago (re.) mit vollem Einsatz im Kampf um den Ball. Am Ende setzte es die fünfte Niederlage im fünften Spiel für seinen ETV. Foto: Heiden

Es ist gerade einmal gute zweieinhalb Monate her, als die Fußballer des Eimsbütteler TV einen der größten Siege in ihrer Vereinsgeschichte feiern konnten. Durch den 4:0-Erfolg über den FC Kilia Kiel machten die Mannen vom Lokstedter Steindamm den Aufstieg in die Regionalliga Nord perfekt. Der Schleswig-Holstein-Vertreter war schon zuvor durch einen 3:2-Sieg gegen den OSC Bremerhaven aufgestiegen. Nun kam es in der vierthöchsten Spielklasse zum Wiedersehen beider Teams. Während der ETV nach vier Spielen das bis dato noch einzige punktlose Team war, konnte Kilia zumindest schon zwei Remis verbuchen.

Da war der Jubel noch groß. Maurice Boakye (li.) brachte den ETV mit seinem dritten Führungstor in Front. Foto: Heiden

Im allerersten Saisonspiel brachte er den Eimsbütteler TV bei Mit-Aufsteiger SC Spelle-Venhaus in Front und erzielte das erste Regionalliga-Tor der Atamimi-Mannen. Im ersten Heimspiel gegen die U23 des FC St. Pauli war er ebenso als Premieren-Torschütze zur 1:0-Führung zur Stelle. Und auch im Gastspiel bei Kilia Kiel war es erneut Maurice Boakye, der den ETV auf die Siegerstraße brachte. Nach einem langen Ball von Keeper Viktor Weber auf den Stürmer, bekam dieser das Spielgerät per Hacke von Jasper Hölscher direkt zurückgelegt. Boakye zog nach innen und verwandelte trocken vom Fünfereck in die Maschen (13.)!

"Hätten höher führen können"

Trotz Führung gab es für Henry Koeberer (li.) und seinen ETV nach 90 Minuten erneut nichts zu ernten. Foto: Heiden

Das fast schon Tragische: Zum dritten Mal in dieser Saison erzielte der 18-Jährige das so wichtige 1:0 für sein Team und zum dritten Mal reichte es am Ende nicht für etwas Zählbares! „Eine unverdiente Niederlage“, resümierte ETV-Coach Khalid Atamimi. „Wir sind stark ins Spiel gekommen, haben in der ersten Halbzeit keine Chance des Gegners zugelassen und uns gleichzeitig sehr viele gute Tormöglichkeiten erspielt, sodass wir auch mit einer höheren Führung in die Pause hätten gehen können.“

Niklas Bär scheiterte nach einer tollen Stafette über M. Boakye, Finn Schütt und Hölscher an Kilia-Keeper Tom Pachulski, ehe M. Boakye nach einem Konter seinen zweiten Treffer verpasste, als er am kurzen Eck vorbei zielte. Chancen waren in der Tat vorhanden – der zweite Treffer wollte aber nicht fallen. „In der zweiten Halbzeit haben wir durch einige individuelle Fehler den Gegner in Spiel gebracht und die Kontrolle verloren“, haderte Atamimi. „In der Phase sind auch beide Gegentreffer gefallen.“

Kilia dreht das Spiel

Kurz nach der Pause haben die roten Hausherren das Spiel binnen acht Minuten komplett gedreht. Foto: Heiden

Erst „wurschtelte“ Christopher Kramer das Runde nach einem flachen, aber unheimlich scharfen Ball in die Mitte ins Eckige (52.). Dann brachte Yannik Jakubowski das Leder aus dem Zentrum lang rein, Kramer behauptete sich gegen zwei Mann, ehe Marvin Müller den gut postierten Jan Matti Seidel bediente. Dieser schlug einen Haken – und Kevin Schulz jagte die Kugel unter die Latte (60.). Spiel gedreht! Zwischendrin verpasste Hölscher auf der anderen Seite eine Schütt-Hereingabe nur knapp. „Auch danach haben wir weiterhin mutig nach vorne gespielt und uns einige Torchancen erspielt, jedoch nicht genutzt.“

"Die Mannschaft wird noch eine sehr gute Saison spielen"

Völlig freistehend vergab der eingewechselte Oskar Lenz den Ausgleich ziemlich kläglich. Seidel hätte unterdessen mit dem 3:1 alles klarmachen können, blieb aber an Webers glänzender Reaktion hängen. „In der Summe haben wir ein sehr ordentliches Spiel abgeliefert, konnten unsere Spielidee größtenteils umsetzen und sehr viele Chancen erarbeiten. Bei den zwei Gegentreffern haben wir jedoch nicht konsequent genug verteidigt“, bilanzierte Atamimi, fügte aber postwendend an: „Die Mannschaft wird noch eine sehr gute Saison spielen, davon bin ich zu 100 Prozent überzeugt. Es sind wunderbare Jungs, die den Turnaround schaffen werden und denen wir zu 100 Prozent vertrauen!“

Autor: Dennis Kormanjos

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