Wellingsbütteler Befreiungsschlag

Erster Sieg und erste Niederlage

21. August 2017, 09:33 Uhr

Onno Lorenzen musste mit seinem HFC Falke die erste Niederlage in der BZL Nord einstecken. Foto Archiv: KBS-Picture.de

Im Fußball ist es manchmal nicht erklärbar. Der TSC Wellingsbüttel war nach drei Niederlagen alles andere als gut in die Spielzeit gestartet und nun kam der HFC Falke mit drei Siegen auf der Habenseite an den Pfeilshof. Dass diese Ausgangslage wenig zu bedeuten hatte, wurde schnell klar – giftige, bissige und offensive flinke Welle-Akteure kochten dem Favoriten den Schneid ab.

Es war der Endpunkt einer Partie, die für den HFC Falke als „gebrauchter Tag“ eingestuft werden konnte. Anton Ritter war aus seinem Tor geeilt, wollte das Spiel nochmal schnell machen und seinen Teamkollegen mit einbeziehen, traf den Ball nicht richtig und bediente Adrian Kortmann, der keine Mühe hatte aus 16 Metern ins leere Tor einzuschieben – 4:2, Deckel drauf (90.+4).

Falke-Aussetzer zur Pausenführung

„Gebrauchter Tag ist ein bisschen einfach. Es war auch heute wieder ein enges Spiel, wir haben mehr Fehler gemacht, der Gegner hat das bestraft und dann verlierst du eben auch Spiele“, bilanzierte Hellmann, der einen verdienten Sieger im TSC ausmachte: „Sie standen tief, waren sehr präsent in den Zweikämpfen und haben dann gut umgeschaltet.“ Wie in Minute 19: einen langen Ball konnte Onno Lorenzen nicht entscheidend klären, über zwei Stationen kam das Leder zu Laurens Fichter, der per Rechtsschuss ins lange Eck traf. Zuvor war der HFC gefährlicher, kontrollierte das Match. Keven Herrmann fand allerdings zweimal seinen Meister in Keeper Ansen (3., 9.).
Nach der Welle-Führung bekamen die Hausherren Oberwasser, einmal musste Ritter eingreifen (24.), danach rutschte eine Schuss am langen Pfosten vorbei (30.).
Als sich alle bereits in der Halbzeit wähnten, brachte Ramelow einen Eckball hinein und Hagen Bastian köpfte ein (44.). Es war aber immer noch nicht Schluss, einen langen Diago-Ball unterschätzte HFC-Verteidiger Dobirr komplett, Haertel mit Zug in den Sechszehner, Querpass und Giesenschlag stellte wieder auf die Ein-Tore-Führung (45.+1).

Kortmann unbedrängt von der Mittellinie

Falke wollte nach Wiederbeginn die Trendwende, brachte Yannick Bräuer, der für viel Alarm sorgte. Doch immer wieder einfache Fehler in der Spielweiterleitung: Petersen mit einem haarsträubenden Ballverlust, eine 2-gegen-1-Situation, Haras verzögerte gut und blockte dann den Torschuss (50.). Ähnliches Spiel beim 3:1, dieses Mal war es Grienig mit dem Fehlpass, blitzschnelles Umschalten bei Wellingsbüttel, Kortmann entschied sich nicht zum Pass in die Gasse, sondern marschierte in Höchsttempo von der Mittellinie unbedrängt los und schob ein. Falke suchte nach Antworten, aber Bräuer und Bastian fanden sie noch nicht (60.,64.). Klasse rausgespielt der Anschluss durch Keven Herrmann. Über mehrere Stationen kam der Ball zu Bräuer, der sich klasse durchsetzte und den heraneilenden Herrmann bediente (66.). Jetzt drohte die Partie wieder zu kippen, Herrmann traf aber nur den Pfosten (72.), während Wellingsbüttel ihrerseits einige gute Konteraktionen nicht zu Ende brachten (75., 81.).

Am Ende blieb es beim ersten Saisondreier für die Gastgeber, dem die Erleichterung anzumerken war. Der HFC Falke landete nach drei Auftaktsiegen in Folge auf dem Boden der Tatsachen, entsprechend sah es auch Trainer Hellmann: „Natürlich nervt das und wir hatten uns das heute anders vorgestellt. Montag dürfen wir uns noch ärgern und prägen uns das scheiß Gefühl ein, ab Dienstag arbeiten wir wieder konzentriert auf das Wochenende hin.“