Landesliga Hammonia

„Wer zwei Mal führt, muss die Punkte mitnehmen“, aber: Hölscher „hext“ vergebens, Fischer ist frischer!

BU II muss sich nach 2:0- und 3:1-Führung in Harksheide mit einem 3:3 begnügen

02. November 2019, 10:07 Uhr

Zwei Elfer gehalten und dennoch an der Heldenrolle vorbei geschrammt: BU II-Schlussmann Stephan Hölscher. Foto: Bode

Beinahe hätte er sich in seinem ersten Landesliga-Spiel für den HSV Barmbek-Uhlenhorst II selbst belohnt. Aber eben nur beinahe. Da hielt Stephan Hölscher, der Keeper der Barmbeker, der anstelle der verletzten Vincent Driessen, Pascal Marquardt und des fehlenden Oliver Gaedtke (spielte Donnerstag in der „Ersten“) zwischen den Pfosten stand, in der Partie bei TuRa Harksheide, zwei Strafstöße „Das waren zwei Wahnsinnstaten von ihm. Leider geht bei dem einen der Nachschuss rein und bei dem anderen kommt es zum anschließend zum Einwurf, dann wird der Ball rein geflankt und wir pennen beim Kopfball“, lobte BU II-Coach Jan Haimerl seinen Schlussmann, der aber absolut nicht zum Pechvogel taugte – obwohl es am Ende tatsächlich 3:3 stand, nachdem BU II schon wie der sichere Sieger aussah.

„Letztlich haben wir hier zwei Punkte liegengelassen. Obwohl Hölscher die beiden Elfmeter raus 'hext'. Wer 2:0 und 3:1 führt, der muss die drei Punkte mit nach Hause nehmen“, beschied der BU II-Coach nach einem Spiel, dass durchaus etwas verrückt lief. Nicht nur, was das Ergebnis angeht. Denn: Schiedsrichter Falah Abed Saad (VfL 93) verhängte nicht nur zwei Strafstöße für TuRa, sondern auch noch derer zwei für BU II. Und: Bei einem Strafstoß für Harksheide verstand im „collatz&schwartz-Sportpark“ nahezu keiner mehr die Welt – nur Referee Saad. „Man muss ganz ehrlich sagen: Beim Stand von 3:1 gibt der Schiri einen extremst zweifelhaften Elfer, sogar die TuRa-Verantwortlichen auf der Bank und die Spieler wussten nicht, was da los ist. Es war ein Foul gegen uns, aber er pfeift ein Foul von uns“, konstatierte Haimerl und war sich nach dem Abpfiff sicher: „Damit holt er TuRa zurück ins Spiel. Dann steht's 2:3 und sie machen noch einen Treffer...“

Haimerl: „Selbst nach dem 2:3 und beim Stand von 3:3 haben wir nich drei richtig dicke Chancen“

Ernüchterter Blick: BU II-Trainer Jan Haimerl ärgerte sich nach dem Spiel bei TuRa. Foto: Bode

So weit daneben lag der BU II-Übungsleiter mit seiner Einschätzung nicht. Oliver Desimeier hatte die Gäste zunächst mit 1:0 in Führung gebracht (16.). Dann erhöhte BU II sogar auf 2:0, als Florian Kuklinski nach einem Foul an Maximilian Reckendorf vom Elfmeterpunkt aus erfolgreich war (30.). Zwei Minuten vorm Seitenwechsel verkürzte Leonard Mai auf 1:2. Im zweiten Durchgang durfte Kuklisnki dann erneut vom Punkt aus verwandeln. Diesmal hatte es im Anschluss an eine Flanke von Desimeier ein Handpiel im TuRa-Strafraum gegeben (58.). Doch die Mannschaft von Jörg Schwarzer sollte noch zwei Mal zurückschlagen. Beide Male in Person von Yannick Fischer. „Beim 3:3 muss man am Ende nachdenken, ob das nicht eine Abseitsposition war“, kam bei Jan Haimerl nach der zweifelhaften Elfmeter-Entscheidung und dem doppelten Unglück von Hölscher ein weiterer Anlass hinzu, sich zu ärgern. 


„Unterm Strich haben wir selbst nach dem 2:3 und beim Stand von 3:3 durch Moritz Scholz, Kuklinski und Tom Jahnke noch drei richtig dicke Chancen, die Harksheides Keeper Aboubacar Fofana hält. Das war sicher ein bisschen Genugtuung für ihn, weil er beim 0:1 gepatzt hatte“, sagte Haimerl nach den 90 Minuten und bilanzierte: „Wir haben jetzt aus 15 Spielen in dieser Saison 15 Punkte geholt. Das ist eine tolle Sache. Da haben so vor dem Start in die Serie nicht viele mit gerechnet. Aber diesen Punkten läufst du halt hinterher. Hätte man mir in der Woche gesagt, dass wir bei TuRa ein Unentschieden holen, hätte ich das wohl angenommen. Aber nach dem Spiel kann man es einfach nicht anders sagen: Wir haben hier zwei Zähler liegengelassen.“

Jan Knötzsch