Teammanagerbericht: TSV Sasel II

Autor: Christian Humpert

20.03.2019

Ekstase dank Cardoso: Sasel behält im Derby die Oberhand

Bezirksliga Nord | Teammanagerbericht TSV Sasel II

Eine abwechselungsreiche und spannende Partie gewinnt der TSV Sasel II am Ende knapp mit 2:1 gegen den SC Poppenbüttel. Ein Freistoßtreffer von Pablo Cardoso kurz vor Ultimo besiegelt das Schicksal der Poppenbütteler, die vor allem nach Wiederanpfiff das Heft des Handelns in der Hand hatten. Der SCP wartet damit nun schon seit fünf Meisterschaftsspielen auf einen Sieg.


Die Elf von Trainer Yorck Maennich ging das Derby im offensiv ausgelegten 4-4-1-1-System an, wobei insbesondere die "Big Four" um Ehle, Kapitän Steckel, Trainer-Sohn Maennich und dem ehemaligen VfL 93-Akteur Kurzberg die Abwehr der Hausherren durch aggressives Anlaufen früh in Begrändnis bringen sollten. Das Trainergespann Hüttig/Voß musste im Vergleich zu den vorangegangen Testspielen von den möglichen Startelf-Kandidaten nur auf Bings, Franke und Marake verzichten. Da Innenverteidiger Pick nach Verletzung erst kürzlich wieder ins Training einstieg, durfte Kapitän Becker in ungewohnter Rolle im Abwehrzentrum ran.

Unter der Leitung des sehr guten Schiedsrichters Grunau erwischten die Gäste den besseren Start. Nach einer Steckel-Ecke drückte ein SCP-Akteur die Kugel auf das von Jendrik Winkel gehütete Tor, Sasels Goaile entschärfte den Ball gerade noch vor der Linie. Die Parkwegler kamen in der 11. Minute das erste Mal vor das Tor des gut aufgelegten Haerting. Über Zielke landete der Ball bei Armin Gohari, der den Ball aus rund 23 Metern in den Knick beförderte - welch ein gigantisches Tor! Die Poppenbütteler hätten beinahe umgehend die passende Antwort gefunden, jedoch klatschte der Freistoß von Steckel nur an den Außenpfosten (17.). Kurz darauf vergab der agile Kurzberg freistehend (22.). Wenige Umdrehen später fand ein genialer Pass von Cardoso den eingestarteten Gelübcke, Haerting hatte allerdings aufgepasst und warf sich im letzten Moment in die Schussbahn (26.). Auf der Gegenseite war Winkel gegen Kurzberg ebnenfalls zur Stelle (27.). Auch Sasel hatte kurz darauf Alu-Pech: Cardosos Distanzschuss ditschte auf die Latte (31.). SCP-Tor-Torschütze Ehle und Sasels Argentinier Cardoso vergaben vor dem Seitenwechsel weitere Möglichkeiten für ihre Farben (38./41.). So blieb es beim knappen 1:0 für den TSV zur Pause.

Die Poppenbütteler kamen nach dem Wiederbeginn mit mehr Schwung aus der Kabine. Dies lag vor allem am eingewechselten Findeisen, der nach 52 Minuten fast für den Ausgleich sorgte. Seinen wuchtigen Kopfball lenkte Winkel über die Latte. Die Gäste waren vor allem bei Ecken stets gefährlich. Nach etwas über einer Stunde fischte Winkel einen Schröder-Kopfball aus dem Eck (61.). Kapitän Steckel scheiterte nur 120 Sekunden nach dem Schröder-Kopfball per Freistoß an Winkel, der im Torwarteck zur Stelle war. Dann folgte eine unfassbar kuriose Szene: Nach einer Kurzberg-Ecke klärte Ruschke im letzten Augenblick auf der Linie, sein Befreiungsschlag leitete den Konter ein, der eingewechselte Kratzmann grätschte das Leder zum völlig freistehenden Gelübcke, der die Kugel nicht im Tor von Haerting unterbringen konnte (67.). Haerting zeigte wenig später sein ganzes Können als er erst einen Kratzmann-Versuch parierte und im Anschluss einen Cardoso-Schuss - Doß hatte assistiert - über die Latte lenkte (71.). Zu diesem Zeitpunkt der Partie hätte es gut und gerne auch 4:0, 4:4 oder 0:4 stehen können. Es blieb bis zur 74. Minute bei der knappen Sasel-Führung, die Findeisen dann aber egalisierte. Cardoso blieb in der Vorwärtsbewegung hängen, der Konter lief über Flügelspieler Kurzberg, der Findeisen im Zentrum fand - 1:1. Sasel ließ sich von diesem Nackenschlag nicht beeindrucken. Und ein Akteur auf dem künstlichen Grün hatte ja noch etwas wieder gutzumachen, nämlich PC9, der mit seinem Ballverlust den Ausgleich einleitete. Und er tat es im Stile eines ganz großen Spielers: Sein Freistoß aus rund 18 Metern schlug unten rechts vom Torwart aus gesehen zur erneuten Führung ein (83.)! Wahnsinn! Gelübcke verpasste kurz darauf die Entscheidung (85.), doch das Sasel-Bollwerk um Becker und Sommer blieb bis zum Abpfiff ohne weiteres Gegentor.

Fazit: Wir gewinnen eine höchst unterhaltsame Partie und revanchieren uns damit für die Derbyniederlage im Hinspiel. Angesichts der Vielzahl an Chancen ist der Erfolg für den TSV sicher nicht unverdient, über ein Remis oder eine knappe Niederlage hätten sich die Parkwegler allerdings nicht beklagen dürfen.
Aufgrund der Niederlage von Paloma II bauen wir unseren Vorsprung gegenüber dem 6. Platz auf vier Punkte aus. Der SCP rangiert nunmehr auf der 8. Position. Für uns geht es bereits am kommenden Freitag beim FC St. Pauli III weiter. Der SCP empfängt am Samstag die Grün-Weißen aus Eimsbüttel.