Teammanagerbericht: SC Eilbek II

Autor: Klaus Pablo Torgau

14.09.2015

Höchster Sieg der Vereinsgeschichte - nur 12:0!

Kreisliga 5 | Teammanagerbericht SC Eilbek II

7. Spieltag: DSC Hanseat - SC Eilbek II 0:12 (0:6)

Die Fahrt an die Vogesenstraße ist für Eilbeker Vereine ziemlich kurz, knappe 1,5 km musste der SCE-Tross reisen. Dass man den Tabellenletzten trotz durchgängig schlechter Ergebnisse ernst nahm, zeigte die dreiköpfige Scoutingabteilung von Eilbek in der Vorwoche, als der DSC Hanseat chancenlos mit 0:8 beim Aufsteiger SV St. Georg unterging. Aufgrund der Eindrücke wurde eine Änderung der Grundordnung vorgenommen, statt im 442 spielte man im 4132, der vorgezogene Sebastian Krohn dankte es mit gleich drei Treffern.


Schon nach einer Minute hätte es im Kasten der Dulsberger klingeln können, binnen sechszig Sekunden trafen Jan Hesse und Daniel Betzold aus nahezu identischer Position nur den Außenpfosten. Nach acht Minuten war es dann aber um die Null beim DSC geschehen, Keibel schickte Betzold, der in Rechtsaußen-Manier den Ball butterweich an den Fünfmeterraum flankte, wo David Feldmeier nur noch seinen Bart in den Ball werfen musste, 0:1 per Kopf! Ein Auftakt nach Maß für den SC Eilbek II, der sogleich nachlegte: Twardawa mit einem schnell ausgeführten Freistoß auf Feldmeier, der Betzold den Ball fußgerecht in den Lauf legte, Betzold schob die Kugel gekonnt an Haenle vorbei, 0:2 nach 13 Minuten.

Hanseat fand absolut kein Rezept gegen das frühe Eilbeker Verteidigen und erspielte sich über 90 Minuten nur eine Halbchance. Besser machte es der SCE, nach einem Eckstoß fällt Sebastian Krohn die Kugel auf den Kopf, den Abpraller schob Innenverteidiger Sören Sager zum 0:3 nach einer Viertelstunde in die Maschen. Es roch früh nach einem Debakel für den DSC Hanseat, denn Eilbek kannte kein Erbarmen und schon nach 20 Minuten stand es 0:4. Keibel und Zimmer spielten über rechts die gesamte DSC-Abwehr schwindelig, der offensivfreudige Rechtsverteidiger Zimmer setzte mit einer Maßflanke Sebastian Krohn in Szene, der aus sieben Metern völlig frei zum Kopfball ansetzen konnte und sein erstes Saisontor erzielte.

In der Folge tat Eilbek II nicht mehr als nötig und erspielte sich dennoch Chancen. Zunächst schoss Stefan Zimmer aus der Distanz vorbei, anschließend wurde Johannes Krohn nach Pass von Jan Keibel in allerletzter Sekunde gestört. Symptomatisch für das Agieren des DSC war eine Szene, als Hanseat den Ball nach einer Verletzungsunterbrechung zurück zum SCE schießen wollte, dabei die Pille aber über den recht hohen Zaun am Seitenaus bolzte.

Noch vor dem Seitenwechsel wollte Eilbek andeuten, dass das Ergebnis zweistellig ausfallen sollte, der bisher höchste Sieg der Vereinsgeschichte von 10:0 sollte übertrumpft werden. Beim 0:5 zehn Minuten vor dem Seitenwechsel kombinierten sich Kapitän Krohn und Hesse durch die gesamte Verteidigung und ließen die Gegner wie Fahnenstangen stehen, schlussendlich war es Sebastian Krohn vorbehalten den Ball über die Linie zu drücken. Kurz vor dem Seitenwechsel war das Duo erneut an einem Treffer beteiligt, Krohn stibitzte einem Hanseat-Verteidiger den Ball im eigenen Strafraum ab, Hesse bedankte sich mit einem fulminanten Volleyschuss zum 0:6. Die Gastgeber konnten einem mittlerweile schon Leid tun, die Fehler waren eklatant. Mal war mal körperlich unterlegen, ein ums andere Mal versuchte man sich spielerisch im eigenen Strafraum zu befreien, dann parkte man wieder mit fünf Leuten in der gegnerischen Hälfte. Auf Trainer Jörg Haenle wartet noch viel Arbeit, um mit seiner Truppe eine echte Chance im Kampf um den Klassenerhalt zu haben.

Auch nach dem Seitenwechsel trat keine Änderung im Spielverlauf ein, zu überlegen war Eilbek über die gesamte Spielzeit. Kaum pfiff Schiedsrichter Jansen die zweite Hälfte an, klingelte es schon wieder beim DSC, Johannes Krohn hatte im Mittelfeld alle Zeit der Welt und konnte einen Traumpass auf Stefan Zimmer spielen, der allein vor Haenle cool blieb und flach einschob. Nach nur 51 Minuten war die Partie für Angreifer Betzold nach sehr guter Leistung beendet, für ihn kam Eduard Ramburger, der sich gleich bestens in die Partie einfügte. Zunächst vergab Ramburger eine Hundertprozentige kläglich, nach Pass von Feldmeier stand Ramburger völlig allein vorm Tor, schoss aber mit dem Vollspann drüber anstatt den Ball zu platzieren.

Stattdessen setzte er eine Zeichen als Vorlagengeber, Nutznießer war Jan Hesse, der mit dem 0:8 sein zweites Tor erzielte. Für einen Schmunzler sorgte in der Folge Hanseats Vincent Schantz, der nach dem achten Treffer lautstark über den Platz brüllte: "Das ist kein Gegner! Die können nur denken!". Eilbek ließ sich von derlei Kommentaren nicht irritieren und setzte weiter auf seine Offensivmaschinerie, vergaß dabei aber das Toreschießen. Ramburgers Treffer wurde wegen einer Abseitsposition nicht gegeben, Hesse schoss aus 11 Metern kläglich rechts daneben. Besser machte es Sebastian Krohn, der sichtlich angefressen von der Chancenverwertung war, beim 0:9 agierte abermals Eduard Ramburger als Vorlagengeber.

Gleich eine Doppelchance zwanzig Sekunden nach dem 0:9 vergaben Hesse und Feldmeier aus fünf Metern, zunächst blieb Hesse an einem Abwehrbein hängen, Feldmeiers Nachschuss wurde auf der Linie geklärt. Dreißig Sekunden später zielte Sebastian Krohn daneben, in der Zwischenzeit führte Eilbek noch die Einwechslungen von Schultz und Yakubi durch. Und nur eine Minuten nach dem neunten Treffer folgte das 0:10, Feldmeier lief Slalom durch Hanseats Abwehr, Hesse musste nur noch den Fuß hinhalten. Mit seinem vierten Saisontreffer ist Jan Hesse aktuell bester Eilbeker Torschütze.

In den letzten zwanzig Minuten ließ der SCE II die Zügel ein wenig schleifen, profitierte aber von einem kapitalen Bock von Keeper Haenle, der dreißig Meter vor dem Tor über einen an sich ungefährlichen Pass von Hesse haute, Eduard Ramburger lief dadurch allein aufs leere Tor zu und schob die Kugel zum 0:11 ein. Kurz darauf hätte Ramburger seinen zweiten Treffer markieren müssen, nach Flanke von Keibel stand er mutterseelenallein im Fünfer, Haenle konnte mit starker Fußparade abwehren.

Weitere Torgelegenheiten spielte Eilbek bis zum Abpfiff stellenweise unsauber aus, das Dutzend wurde dennoch voll. Keibel legte den Ball in der Schlussminute dreißig Meter vor dem Tor den Ball an Keeper Haenle vorbei und wurde unsanft von den Beinen geholt. Eine persönliche Strafe gab es für den Schlussmann unverständlicherweise nicht, dafür sorgte Johannes Krohn mit einem direkten Freistoß, Kategorie haltbar, für das 0:12.

Ein nie gefährdeter Sieg des SC Eilbek II, der aber eigentlich 20 Tore hätte erzielen müssen. Bemerkenswert fair präsentierte sich Hanseat trotz der aussichtlosen Lage im Spiel. Durch die drei Punkte katapultiert sich Eilbek II auf Platz 5 und empfängt in der nächsten Woche den Tabellenvorletzten Eppendorf/GB an der Fichtestraße.


Aufstellung SC Eilbek II:
Klaus Pablo Torgau – Stefan Zimmer (65. Marc Schultz), Arne Bussat, Sören Sager, Johannes Krohn - Hannes Twardawa (65. Mostafa Yakubi) - Jan Keibel, Sebastian Krohn, David Feldmeier - Jan Hesse, Daniel Betzold (51. Eduard Ramburger)

Tore:
0:1 David Feldmeier (8., Kopfball, Betzold)
0:2 Daniel Betzold (13., Rechtsschuss, Feldmeier)
0:3 Sören Sager (16., Rechtsschuss, S. Krohn)
0:4 Sebastian Krohn (20., Kopfball, Zimmer)
0:5 Sebastian Krohn (35., Rechtsschuss, Hesse)
0:6 Jan Hesse (45., Rechtsschuss, S. Krohn)
0:7 Stefan Zimmer (47., Rechtsschuss, J. Krohn)
0:8 Jan Hesse (55., Rechtsschuss, Ramburger)
0:9 Sebastian Krohn (65., Rechtsschuss, Ramburger)
0:10 Jan Hesse (66., Rechtsschuss, Feldmeier)
0:11 Eduard Ramburger (78., Rechtsschuss, Hesse)
0:12 Johannes Krohn (90., dir. Freistoß, Linksschuss, Keibel)

Gelbe Karten:
- Betzold, Feldmeier

Schiedsrichter: Andreas Jansen (Note 4,5) - Hätte Eilbek nach Fouls an S. Krohn, Betzold und Feldmeier mindestens drei Elfmeter geben müssen. Übersah einige Handspiele, Haenle hätte für sein Foul an Keibel mindestens gelb sehen müssen.