Gegenüber dem 2:0-Auswärtserfolg bei der Reserve des SC Victoria gab es auf Seiten der Heimelf insgesamt vier Veränderungen in der "Starting Eleven". Für Aydin (Liga), Becker (nicht im Kader), Rudolph und Möller (beide Bank) standen Liga-Leihgabe Benedikt Neumann-Schirmbeck, Winter, Werner und Sommer von Beginn an auf dem Acker. Für Flügelspieler Winter und Defensiv-Allrounder Werner war es übrigens der erste Einsatz der laufenden Saison überhaupt. Gäste-Trainer Anto Josipovic wechselte sein Team nach dem 3:0-Erfolg gegen die 2. Herren von Eintracht Norderstedt ebenfalls auf vier Positionen aus. Für Jaap, Dref, Cavus und Tamino Kunter starteten Ante Beslic, Niemeier, Lukic sowie Steinbüchel.

Die Begegnung im Alfred-Mager-Stadion am Parkweg bedann durchaus schwungvoll. In der 6. Spielminute prüfte Lokstedts Kapitän Sandro Mischkowski seinen eigenen Keeper nach einer missglückten Rettungsaktion. Eintracht-Goalie Giesecke lenkte das Leder spektakulär über die Querstange. Auf der Gegenseite drangen die Gäste nach 8 gespielten Minuten zum ersten Mal gefährlich in den Strafraum der Parkwegler ein. Bramsiepe eilte ein Stück aus seinem Kasten heraus, verkürzte geschickt den Winkel und wehrte den Ball zur Seite ab. Nach einer Vietelstunde zog Winter aus der Distanz mit seinem schwächeren linken Fuß ab. Eintrachts Giesecke klärte den Flachschuss zur Ecke. Etwas mehr als 10 Minuten nach dem Winter-Abschluss hatten die Lokstedter die bis dato größte Chance des Spiels. Ein langer Einwurf von der linken Angriffsseite sollte zum aufgerückten Innenverteidiger Eisenberg gelangen, der jedoch verpasste. So sprang das Leder rund 6 Meter vor unserer Torlinie auf, ehe zwischen dem Elfmeterpunkt und dem zweiten Pfosten ein Gäste-Akteur die Kugel per Kopf auf das Saseler Gehäuse wuchtete. Bramsiepe parierte im Stile eines Handball-Torwarts - absolute Weltklasse! Die im 4-2-3-1-System agierenden Lokstedter hatten nun einen besseren Zugriff auf die Partie und versuchten immer wieder über den gut aufgelegten Ex-Lorbeer-Kicker Mark Lukic gefährliche Angriffe zu fahren. Die Defensive der Gastgeber um die Innenverteidiger Sommer und Pick ließ aber bis zur Pause keine weitere Gelegenheit zu. Stattdessen traf die Parkweg-Reserve nur 180 Sekunden nach der Rettungstat von Bramsiepe zur Führung. Nach Zuspiel von Hoppe startete Armin Gohari einen Sololauf und drosch das Leder aus 20 Metern in den Giebel. Goharis 5. Saisontreffer.

Im zweiten Abschnitt bot sich den Zuschauern ein ähnliches Bild wie zum Ende der ersten Hälfte. Die Lokstedter Eintracht war feldüberlegen und kam im Gegensatz zur 1. Halbzeit auch zu aussichtsreichen Möglichkeiten. Speziell zwischen Minute 60-70 schnürten uns die Josipovic-Mannen in der eigenen Hälfte ein. In der 66. Spielminute erzielte das Team von Kapitän Mischkowski im Anschluss an eine Eckballhereingabe den folgerichtigen Ausgleich. Schiedsrichter Daniel sah jedoch - sehr zum Missfallen der Gäste - ein Foulspiel. Nur eine Minute nach dem nicht gegebenen Treffer setzte ein Gäste-Akteur das Spielgerät per Kopf nur Zentimeter neben den Pfosten. Analog zum ersten Spielabschnitt fiel das Tor dann aus dem sprichwörtlichen Nichts auf der anderen Seite. Ein eigentlich verunglückter Querpass von Liga-Leihgabe BNS fand den Weg zu Doß, der mit dem rechten Schlappen trocken ins linke untere Toreck einnetzte. Lokstedt antwortete kurz darauf mit einer schönen Kombination, die vom eingewechselten Mario Beslic abgeschlossen wurde. Der Beslic-Abschluss ging durch die Hosenträger von Keeper Bramsiepe. Lokstedt schöpfte nun natürlich noch einmal Mut. Mit dem ersten Angriff der Heimelf nach dem Anschlusstreffer konnten die Parkwegler den alten 2-Tore-Abstand aber umgehend wiederherstellen. Eine Gohari-Vorlage nutzte Doß zu seinem 5. Saisontreffer. Damit hat Doß nach 6 Spieltagen bereits 11 Scorer-Punkte auf dem Konto. Die Eintracht kam in der Folge zu weiteren (Halb-)Chancen. Ein weiterer Treffer wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung eines Eintracht-Stürmers aberkannt. Eine Minute vor dem Ende nutzte Rechtsverteidiger Bjarne Zielke nach einer Kontersituation eine Vorlage von Doß und schloss aus 12 Metern unhaltbar für Giesecke zum 4:1-Endstand ab.

Fazit: Wir gehen trotz des deutlichen Ergebnisses als glücklicher Gewinner vom Platz. Die Eintracht hat gezeigt, warum sie die vergangenen drei Spiele ohne Gegentor gewinnen konnte. Es ist dennoch schön zu sehen, dass wir inzwischen auch Spiele gewinnen, obwohl die gezeigte Leistung - zumindest vom spielerischen Aspekt her - nicht vollständig zufriedenstellend war.

Mit dem Sieg über die Eintracht festigen wir den 2.Tabellenplatz und gastieren bereits am kommenden Freitag bei der Drittvertretung des FC St. Pauli. Die Mannen von Spielertrainer Eric Staats fegten am Wochenende EN03 II mit 6:4 vom Platz und haben drei Punkte weniger auf dem Konto als wir. Die Josipovic-Équipe verliert in der Rangliste zwei Position und belegt mit neun Zählern nun Platz 10. Als nächsten Gegner erwartet die Eintracht den Hoisbütteler SV.