Teammanagerbericht: TSV Sasel II

Autor: Christian Humpert

14.11.2017

Irre Schlussphase am Parkweg: Leuthold macht Lokstedt zum Gewinner des Spieltags

Bezirksliga Nord | Teammanagerbericht TSV Sasel II

Mit einem verwandelten Strafstoß in der Nachspielzeit sorgt Ex-93er Tobias Leuthold dafür, dass Eintracht Lokstedt als einzige Top 8-Mannschaft am 16. Spieltag dreifach punkten kann. Die Woltemath-Elf bleibt zwar auch im fünften Spiel in Folge ungeschlagen, muss aber wohl in den kommenden Partien auf die ein oder andere treibende Kraft verzichten.


Gegenüber dem 4:1-Auswärtserfolg bei Eintracht Norderstedt II änderte Sasels Trainer Woltemath seine erste Elf auf drei Positionen. Für Bings, Gelübcke (beide verletzt) und Weckwert (Bank) durften Cyglicki, Winter und Cardoso ran. Falkes Übungsleiter Dirk Hellmann nahm im Vergleich zum 1:0-Erfolg über Eintracht Lokstedt ebenfalls drei Wechsel vor. Für Grienig, Spranger und Theißen starteten Brehmer, Lühr und Kapitän Haras.

Unter der Leitung von Schiedsrichter Heinrich begann eine temporeiche und intesive Anfangsphase. Große Tormöglichkeiten blieben im ersten Durchgang jedoch Mangelware. Die dickste Chance ergab sich für Armin Gohari nach rund einer Viertelstunde. Sasels Nummer 18 setzte nach einem tollen Diagonalball zum Flugkopfball an und zwang HFC-Goalie Ritter zu einer sehenswerten Parade. Kurze Zeit später setzte Falkes Keven Herrmann einen Abschluss aus spitzem Winkel nur knapp am Kasten von Jendrik Winkel vorbei (20.). In einer im ersten Durchgang absolut ausgeglichenen Partie klärte Ritter eine direkt getretene Ecke von Pablo Cardoso zur Seite, Gohari setzte im Anschluss Doß in Szene, der aus der Drehung abzog und nur minimal vorzog (34.).

Bei einsetzender Dunkelheit und immer stärker werdendem Regen im zweiten Abschnitt rissen die Falken das Spielgeschehen an sich. In Minute 54 verhinderte der überragende Jendrik Winkel gleich zweimal die Führung für die in Blau-Schwarz gekleideten Gäste. Keine zehn Zeigerumdrehungen später klatschte ein Kopfball eines Falkes-Akteurs im Anschluss an eine Ecke nur gegen das Aluminium (63.). Spätetens als Hermann mit seinem Schuss an Winkel scheiterte, wäre eine Führung für die "Hellmänner" verdient gewesen (71.). Es lief jedoch wie so häufig im Fussball: Wer vorne seine Chancen nicht nutzt, der kassiert einen Gegentreffer. So auch diesmal als ein langer Ball in die Spitze Sasels Christopher Doß fand, Goalie Ritter rutschte etwas ungestüm in den Ball, lenkte das Leder so zu Gohari, der mit einem Heber über die herbeigeeilten Defensivspieler der Falken die überraschende Führung erzielte (73.). Nach der Führung für die Heimmannschaft blieb der HFC Falke das bessere Team, konnte gegen eine praktisch nur noch defensiv agierende Woltemath-Elf jedoch bis zur Schlussminute keine zwingende Torgelegenheit mehr erspielen. Zu oft war an diesem Nachmittag der Fuß oder der Kopf eines Parkweglers dazwischen. Dafür hatte es die Schlussphase in sich. Nach einem Sprintduell auf Höhe der Mittellinie spürte Top-Scorer Doß einen Schmerz im Oberschenkel und "rettete" sich mit einem Sprung ins Seitenaus. Die Falken, die ohne die muskuläre Verletzung von Sasels Nummer 10 wohl nicht an die Kugel gekommen wären, deuteten an, die Kugel ins Seitenaus spielen zu wollen. Dies war jedoch insofern nicht mehr nötig, als dass Doß bereits im Aus lag. Nach der Ansage von Falke-Coach Hellmann, das Spiel ohne Unterbrechung fortzusetzen, drang der HFC gegen stehende Parkwegler über deren rechte Abwehrseite in den Sechszehner hinein. Dort traf der eingewechselte Weckwert Ball und Gegner. Es gab Strafstoß (90.). Es entwickelte sich eine tumultartige Szene, die für die Heimelf nicht ohne Konsequenzen blieb: Bjarne Zielke sah eine vollkommen berechtigte rote Karte; Sasels Co-Trainer Voss sowie Humpert durften das Spielgeschehen ebenfalls nicht weiter von der Bank aus verfolgen. Nach rund 120 Sekunden Unterbrechung donnerte Linksfuß Leuthold das Leder aus elf Metern unten rechts ins Eck zum sicherlich verdienten, aber in der Entstehung glücklichen Ausgleich (90+2). Im Anschluss ergab sich für den HFC noch eine Möglichkeit zum Sieg. Der Schuss aus gut 20 Metern ging jedoch knapp vom Kasten von Winkel vorbei (90+4).

Fazit: Für die Hausherren ist der eine Zähler trotz des späten Gegentreffers sicherlich als Punktgewinn zu verbuchen. Falke verpasste mehrfach die eigene Führung, profitierte dann aber letztlich von einer insgesamt sehr unglücklichen Szene. Fussball ist sicherlich kein Wunschkonzert, jedoch wäre es dem Verfasser lieber gewesen, das Tor für Falke wäre auf eine andere Art und Weise zustandegekommen.

Großer Gewinner des Spieltags ist Eintracht Lokstedt. Als einziges Team unter den Top 8 der BZL Nord können die Josipovic-Mannen einen Dreier (4:1 bei ETV) verbuchen. Wir festigen Platz 2 mit drei Punkten vor den Lokstedtern, die bei einem besseren Torverhältnis aber noch ein Spiel in der Hinterhand haben. Falke springt durch das erste Unentschieden der Saison auf Rang 4. Während der HFC die Uhlenhorster Adler zum "Vogel-Derby" am kommenden Samstag erwartet, gastieren die Parkwegler bereits am Freitag beim Hoisbütteler SV.