Analyse: Die Oberliga vorm Start
Reicht „Dasse“-Klasse oder Teutonias (individuell starke) Masse? – Meiendorf mit Quantität, aber auch Qualität?
Für wen springt am Ende der erste Platz heraus: Pascal Nägele und die TuS Dassendorf duellieren sich mit Dino Fazlic (re.) und dem FC Teutonia 05. Foto: KBS-Picture.de
Ganz oben stellt sich logischerweise die Frage: Wer sichert sich den Meistertitel? Dass der FC Teutonia 05 am Ende der Hamburger Verein sein wird, der nach dem eigentlichen Saisonende in einer Zusatzschicht noch die Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord bestreiten wird, dürfte so sicher sein, wie das Amen in der Kirche – mangels Mitbewerbern. Weder Vicky noch Sasel, BU oder Niendorf werden melden – am ehesten vielleicht noch die „Sachsenwegler“, aber auch das ist eher nicht hieb- und stichfest. Aber geht „T05“ auch als Meister in die „Overtime“? Oder hat am Ende, wie so oft, in der Tabelle wieder einmal die TuS Dassendorf die Nase vorne? Nun, Teutonia hat noch einmal ordentlich nachgelegt, die Ambitionen mit Transfers wie Luis Hacker und allen voran Sinisa Veselinovic mehr als untermauert. Letzterer ist definitiv ein „Unterschieds-Spieler“.„Dasse“ bediente sich zwar auch nicht schlecht, aber eben nicht ganz so weit oben im Transferregal.
Vorsprung hin oder her: Die TuS wird es im Kampf mit Teutonia schwer haben
Sinisa Veselinovic hat die ohnehin schon hohe Qualität im Teutonia-Kader nochmal angehoben. Foto: Both
Das Rennen zwischen den beiden „Schwergewichten“ der Liga wird fraglos eng. Vielleicht mit dem besseren Ende für Teutonia, weil bei „Dasse“ der Kader (zu) eng besetzt ist? 20 Mann hat Jean-Pierre Richter zur Verfügung. Bei Ausfällen in der Defensive zum Beispiel ist joe Warmbier erste Wahl als Alternative – gewzungenermaßen. Nach eineinhalb Jahren Fußball-Pause sicher nicht ohne Risiko. Auch Martin Schauer, der vom LSK kam, hat bei seinem Ex-Club wenig bis gar keine Spielpraxis gesammelt. Kleinigkeiten, die am Ende vielleicht den Ausschlag geben könnten. Ganz anders die Situation bei Teutonia. Machen Sie, liebe Leser, mal die Probe aufs Exempel: Ein Blick auf den Teutonen-Kader reicht aus, um zu begreifen, was für starke Einzelkönne Trainer Sören Titze da zur Verfügung hat. Man kommt, beim Versuch, selbst eine Mannschaft daraus zu bilden, ins Schwärmen, gleichzeitig aber auch ins Straucheln: Wen würde man aufstellen? Wen draußen lassen? Gar nicht so einfach. Ein Kollege, mit dem der Verfasser dieser Zeilen genau dies zuletzt am Rande des Finales um den Mercado-Cup versuchte, wird wissen, wie schwer das ist... Eigentlich, so viel darf man sagen, muss man mit diesem Kader Meister werden und aufsteigen. Wenn nicht mit diesem Material, wann und mit wem dann? Doch Vorsicht: Namen allein gewinnen keine Spiele – und da gibt’s ja auch noch die Gegner, die der liebe (Fußball-)Gott zwischen Anpfiff und Erfolg gestellt hat. Und: Das Personal-Puzzle, das Titze handhaben muss, birgt auch Gefahrenpotenzial. Das nämlich, das die, die nicht spielen, unzufrieden sind und diese Stimmung in den Kader tragen. Sie merken schon, liebe Leser: So einfach sich das auf dem Papier lesen mag, so schwierig ist es in der Realität – sowohl, was die Frage nach dem kickenden Personal als auch nach dem Meister der Oberliga-Saison 2019/2020 angeht. Mein Tipp, aus dem Gefühl und ohne jegliche Gewähr: „T05“ macht's.
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