Oberliga

HFV macht das blanke Auf- und Abstiegs-Chaos perfekt!

24. Mai 2024, 13:14 Uhr

Symbolbild: Heiden

Es waren Aussagen, die für mächtig Gesprächsstoff sorgten. Am Rande des Saisonfinals in der Oberliga verriet Klaus Klock (HIER mehr dazu), dass er nach einem getätigten Anruf bei Heiko Arlt aus dem Spielausschuss des Hamburger Fußball-Verbandes in Bezug auf das blanke Chaos in der Abstiegsfrage die klare Ansage erhielt: „Wenn du was wissen willst, ruf‘ bei mir an. Was Hammer und Flatau erzählen, ist Blödsinn.“ Und weiter: „Es gibt drei Regelabsteiger. Die Zweitplatzierten der Landesliga müssen darauf hoffen, dass weitere Plätze frei werden“, ehe Arlt dem scheidenden Manager des FC Türkiye wortwörtlich bestätigte: „Sollte Norderstedt nicht absteigen, habt ihr nichts zu befürchten!“

So richtig freuen konnten sich die Wilhelmsburger, die sich dank eines fulminanten Schlussspurtes im Abstiegskampf gegen den SV Rugenbergen behaupteten und auf den 15. Tabellenplatz schoben, auch nach dem gesicherten Klassenerhalt von Norderstedt aber nicht. Denn zuvor waren die Aussagen von Seiten des HFV noch komplett andere, was Arlt mit seinen Worten gegenüber Klock indirekt bestätigte. Denn: Am 6. Mai erhielten der FC Voran Ohe und die U23 des FC Eintracht Norderstedt auf Nachfrage beim Verband die klare und verbindliche Aussage, dass der Gewinner der beiden Relegationsspiele der Landesliga-Zweiten definitiv aufsteigen und es einen Absteiger mehr aus der Oberliga geben wird.

"Die Gruppe ist komplett explodiert"

Und nun das: Sowohl dem FC Türkiye als auch den Landesliga-Zweiten FC Voran Ohe und Eintracht Norderstedt II wurde vom HFV offiziell mitgeteilt, dass Türkiye im Hamburger Oberhaus bleibt und einer der beiden Vize-Meister nur dann aufsteigt, wenn im Falle eines Regionalliga-Aufstieges von Altona 93 noch ein Platz in der Oberliga frei werden sollte. „Wir haben am Dienstagabend die Info erhalten. Als wir das in der Mannschaftsgruppe kommuniziert haben, ist diese komplett explodiert“, berichtet uns Türkiyes Interimstrainer Benjamin Hübbe von freudestrahlenden Nachrichten.

HFV hat aus Abstiegs-Chaos vor zwei Jahren nichts gelernt

Komplett gegensätzlich war die Stimmungslage bei den Landesliga-Zweiten – verständlicherweise! Mehr als nur grotesk scheint die Tatsache, dass der HFV aus dem erstmaligen Auf- und Abstiegs-Tohuwabohu im Sommer 2022, als Hamm United aufgrund der „widersprüchlichen Aussagen“ vom HFV in der Oberliga blieb und die Spielzeit mit 19 Mannschaften vonstattenging, absolut nichts gelernt hat, weder die Spielordnung angepasst noch irgendwelche klaren Fakten geschaffen hat. Vielmehr blickt man nun einem ähnlichen, wenn nicht gar noch viel schlimmeren Szenario entgegen, in dem der HFV sein eigenes Regelwerk (immer noch) nicht kennt.

Droht der Oberliga nun wieder eine Staffel mit 19 Teams, was man tunlichst vermeiden will? Fakt ist jedenfalls: Sollten der FC Voran Ohe und Eintracht Norderstedt II gegen die nun revidierte und korrigierte Meinung des Verbandes vorgehen, dürften die Erfolgschancen aufgrund der Faktenlage nahezu bei 100 Prozent liegen...