Landesliga Hansa

„Wollen nicht das erleben, was Ohe in diesem Sommer durchmachen muss!“

12. Juni 2024, 17:07 Uhr

HT 16-Boss Ahmet Sahin blickt - auch angesichts der Neuzugänge - optimistisch in die kommende Saison. Nur das Aufstiegsszenario macht ihm zu schaffen. Foto: noveski.com

Nur ein Pünktchen fehlte am Ende – und die Hamburger Turnerschaft von 1816 hätte in dem Aufstiegs-Dilemma gesteckt, das aktuell der FC Voran Ohe als Vize-Meister der Landesliga Hansa durchmachen muss. Denn: Trotz mündlicher Zusicherung, dass der Sieger der Aufstiegs-Relegation in die Oberliga aufsteigen wird, wurden die Mannen vom Amselstieg nicht bei der offiziellen Staffeleinteilung des HFV im Hamburger Oberhaus berücksichtigt. Unseren Informationen nach, scheiterte Ohe auch am Dienstagabend bei der mündlichen Verhandlung mit seinem Protest – obwohl der Spielausschussvorsitzende Frank Flatau einräumte, dass er dem Sieger Relegationsspiele das Aufstiegs-Versprechen gab.

Wie dem auch sei. An der Legienstraße konnte man angesichts dessen getrost durchatmen. Fakt ist aber auch – und da nimmt Fußball-Abteilungsleiter Ahmet Sahin kein Blatt vor den Mund: „Wir wollen nicht das erleben, was Ohe in diesem Sommer durchmachen muss, sondern werden uns da im Fall der Fälle viel eher absichern, sollte es wieder ein ähnliches Szenario geben. Wir wollen das klar geregelt und geklärt haben – auch schriftlich“, verdeutlicht Sahin.

Kevin Houndjame wechselt von Oberligist HEBC zum Hansa-Dritten - und soll die Abwehr verstärken. Foto: noveski.com

Doch: „Egal, wo die Reise hingeht, wir werden vorbereitet sein“, versprach HT 16-Coach Erdinc Örün im Zuge seiner Vertragsverlängerung – und verdeutlichte auf Nachfrage, dass bei der HT eben nicht auf Teufel komm raus der nächste Schritt erzwungen wird, sondern die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt steht. „Wenn ich ehrlich bin, würde uns noch ein Jahr Landesliga guttun, weil wir eine fast komplett neu zusammengewürfelte Mannschaft waren und wir das zwar recht ordentlich gemacht haben, trotzdem sehe ich uns noch nicht so weit, in der Oberliga zu kicken“, lag die Betonung auf dem „noch“.

Nach Toksöz: Sechs weitere Zugänge an der Legienstraße

Auch Führungsspieler Gökhan Iscan, der noch ein Jahr dranhängt, und Top-Neuzugang Deran Toksöz (TSV Sasel) vertraten die Meinung Örüns, dass es nicht auf Biegen und Brechen, sondern in gefestigten Strukturen in die Hamburger Fußball-Beletage gehen soll. Und genau dafür stellt sich der älteste durchgängig existierende allgemeine Sportverein der Welt nun nachhaltig auf. Neben Toksöz wurden weitere Akteure für das große Ziel aus der Oberliga gewonnen: Dave Fehlandt (ebenfalls TSV Sasel), Valentin Zalli (Düneberger SV), Kevin Houndjame (HEBC) und Joshua Freude (USC Paloma) wechseln zum Hansa-Dritten. Hinzu kommen Burak Keskin (VfL Lohbrügge A-Regionalliga) sowie Keeper Rick Hess (HSV Barmbek-Uhlenhorst).

HT 16 will vergangene Saison "bestätigen"

Hinter Valentin Zalli (re.) liegt ein gebrauchtes sportliches Jahr mit dem Düneberger SV. An der Legienstraße will der Ex-Dassendorfer wieder durchstarten und für Furore sorgen. Foto: noveski.com

„Wir haben 16 Spieler behalten, zwei Gespräche stehen noch aus. In der Vorbereitung wird noch der eine oder andere Spieler, den wir intensiv verfolgt haben, dazu kommen. Drei werden wir dann mal schauen, ob sich noch was ergibt“, erklärt Sahin. Mit einem 25-Mann-Kader wolle man in die Saison starten, so der HT-Boss, der sich aber schon jetzt hochzufrieden zeigt: „Joshua hatte in der vergangenen Saison großes Verletzungspech. Nichtsdestotrotz wissen wir um seine Qualität und darum, dass er uns in der Defensive verstärken wird. Dave und Kevin, worüber wir sehr glücklich sind, dass er sich für uns entschieden hat, weil er auch noch ganz andere Angebote hatte, bringen viel Mentalität und Power mit. Burak ist ein junger Spieler mit toller Ausbildung und viel Talent. Auch Valentin hat seine Fähigkeiten schon auf höchster Ebene unter Beweis gestellt. Und mit Rick haben wir unser Torwart-Trio, das sich gegenseitig pushen soll, komplettiert.“

Das sportliche Ziel: „Wir wollen eine ähnliche Saison spielen, oben ein Wörtchen mitsprechen – und das bestätigen, was wir in der vergangenen Saison abgerufen haben. Wenn es für ganz oben reichen sollte, dann freuen wir uns. Wenn nicht, dann sind wir auch nicht böse drum, weil wir als Verein weiter ‚step by step‘ vorankommen wollen. Und ich glaube, dass wir auf einem sehr guten Weg sind“, blickt Sahin optimistisch in die Zukunft. Auch angesichts des fertiggestellten Kunstrasenplatzes, der dem Verein noch einmal ganz andere Rahmenbedingungen bietet.

Autor: Dennis Kormanjos