Pomadige Barmbeker blamieren sich gegen das Schlusslicht!

Egenbüttel II entführt einen alles andere als unverdienten Punkt bei BU II

21. März 2015, 16:46 Uhr

Egenbüttels Marcel Jordan (re.) bekommt das Knie von BU-Schütze Keunemann auf die Nase. Foto: Rüdiger Abend (timelash.de)!

Am Freitagabend lachte man sich noch kräftig ins Fäustchen, als die Poppenbüttel-Verfolger HSV III und Walddörfer SV die Punkte teilten (1:1). Am Tag darauf haben die beiden Teams Grund zum Schmunzeln. Denn der HSV Barmbek-Uhlenhorst II kam nach einer hochgradig erschreckenden Vorstellung gegen das Schlusslicht der Bezirksliga Nord, den SC Egenbüttel II, nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus! Damit verpasste BU II den Sprung auf Tabellenplatz zwei und machte sich zum Gespött der Liga. „Wir wissen, dass du jedes Spiel und jeden Gegner ernst nehmen musst. Es ist schwierig zu erklären, aber wir hatten zu viele Fehler im Spielaufbau, die falschen Laufwege, zu wenig Kommunikation auf dem Platz. All das, was wir letzte Woche sehr gut gemacht haben, war heute nicht da“, bilanzierte Chefcoach Andreas Höhn, der dem Spiel aus beruflichen Gründen erst zur zweiten Hälfte beiwohnte.

Viel verpasst hat er im ersten Abschnitt jedenfalls nicht. Ganz im Gegenteil: Barmbek viel zu pomadig und komplett ideenlos gegen einen gut gestaffelten Gegner, der hinten nichts zuließ. Bis zur 44. Minute, als Lennart Groth den Ball in die Spitze spielte, wo der aufgerückte Marc Lange, der im Winter aus Elmshorn an die Anfield wechselte und nach vierwöchigem Auslandsaufenthalt in der „Zweiten“ Spielpraxis sammeln soll und gleichzeitig sein Debüt im BU-Dress feierte, aus halblinker Position Egenbüttels Schlussmann Thomas Prinz zu einer tollen Parade zwang. Das war's dann aber auch – denn mehr hatten die ersten 45 Minuten nicht zu bieten.

Daran änderte sich auch zu Beginn der zweiten Hälfte nichts. Die Höhn-Mannen einfalls- und planlos. Der Coach reagierte und brachte mit Mehmet Deniz einen neuen Akteur über den Flügel. Der 25-jährige Wirbelwind war keine fünf Zeigerumdrehungen auf dem Platz, als die Gäste-Abwehr nach seinem Einwurf den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekam, Jannik Landwehr sich von rechts in den Strafraum wurschtelte und in der Mitte den freistehenden Hühnen Lasse Keunemann bediente. Dieser hatte aus sechs Metern keine Mühe mehr und schob zur Führung für den haushohen Favoriten ein (57.). Wirklich angedeutet hat sich diese aber nicht! Wer nun allerdings dachte, dass der Tabellenvierte jetzt leichtes Spiel haben würde, sah sich schnell eines Besseren belehrt.

BU II verfiel in den alten Trott, machte nichts mehr fürs Spiel und wurde dafür bestraft. Die Hausherren viel zu passiv, konnten das Anspiel in die Spitze von Lino-Rodrigo Paires nicht verhindern. Barmbeks Schlussmann Stephan Hölscher eilte aus seinem Kasten – doch Hendrik Thönnißen war einen Tick eher an der Kugel und beförderte sie von halbrechts ins lange Eck. 1:1 (69.)! Die Gastgeber waren nun gänzlich von der Rolle, durften sich beim lieben Herrgott bedanken, dass Alexandros Tsapournis keine 60 Sekunden später freistehend aus halbrechter Position um wenige Zentimeter das linke Eck verfehlte. Das Tabellen-Schlusslicht, dem sieben Zähler aufs rettende Ufer fehlen, witterte seine Chance. BU mit null Kreativität und überhaupt keinen Zug zum gegnerischen Tor. Dementsprechend erkämpfte sich Egenbüttels „Zwote“ am Ende einen alles andere als unverdienten Punkt. Bezeichnend fürs Spiel, dass SCE-Keeper Primz bis auf das Gegentor nur einen ernsthaften Ball abwehren mjusste. „Wenn du gegen so ein Bollwerk mit 1:0 in Führung gehst, musst du das normalerweise auch nach Hause bringen“, ärgerte sich Höhn, der anfügte: „Wir haben den Gegner nicht unterschätzt, sonst wären wir nicht schon seit Jahren in der Bezirksliga oben dabei. Wir wissen schon, wie der Hase läuft. Aber wir haben es verpasst, den Sack zuzumachen. Uns fehlt schlichtweg die Konstanz.“

Der LIVE-Ticker zum Spiel:

Die Bilder zum Spiel präsentiert Rüdiger Abend (timelash.de)!