Landesliga

„Das Maximum erreichen“, aber „nicht wie ein Schmetterling, der nur ein Mal aufblüht – das soll was Langfristiges sein“

23. Juli 2020, 15:00 Uhr

„Blerim wollte ich als Co-Trainer unbedingt dabei haben, weil er die Landesliga schon kennt“

Das Trainerteam: Athletik-Coach Eren Polat, Torwart-Trainer Aschwin Thapa, Trainer Bilal Akdag und Co-Trainer Blerim Murtezani. Foto: FC Bingöl 12

Allein schon, weil Akdag nicht nur sportliche Ziele auf der Agenda hat, sondern seinen Blick bewusst auch über den Tellerrand hinaus schweifen lässt. „Ich komme aus Wilhelmsburg, bin hier zuhause, arbeite als Lehrer im Stadtteil. Ich möchte Wilhelmsburg etwas zurückgeben“, umreißt der Coach, was ihn in seiner Arbeit nicht nur auf, sondern auch abseits des Platzes antreibt. „Wir genießen“, fügt Akdag hinzu, „das volle Vertrauen von unserem Vorstand, der selbst auch sehr viel für den Verein tut.“ So waren unter anderem zum Beispiel Präsident Feyzi Baybarz und Vorstandsmitglied Hakan Baynal zuletzt in der türkischen Stadt Bingöl, sprachen mit Bürgermeister Erdal Arikan und thematisierten mit dem Stadtoberhaupt kooperative Projekte – unter anderem ein Trainingslager in Bingöl. Auch auf anderen Gebieten streckt der Verein seine Fühler aus – so kooperiert man in Sachen Fitness-Trainung beispielsweise mit dem „Elbgym“. „Wir haben hier in den letzten beiden Jahren viel in die Wege geleitet“, verdeutlicht Bilal Akdag – und leitet damit unbewusst zum Sportlichen über. Auch da hat der Club vor dem Start in die Vorbereitung auf die neue Saison einiges in die Wege geleitet: Mit Tscherno Queita, Seno Queita (beide SV Vorwärts 93 Ost), Rabun Kilic (Eintracht Lokstedt A-Jugend), Serkan Dönmez (TSV Sasel II), Edon Durguti (Milonairs Club) sowie Agit Aydin (Oststeinbeker SV) und Ahmet Colak (FC Süderelbe) lotste man sieben Zugänge an die Slomanstraße, wo der Verein seine Heimspiele austrägt.

„Unser Ziel war es, eine gute Mischung zwischen erfahrenen und jungen Spielern zu finden“

Der Athletik-Trainer bei der Arbeit: Eren Polat (li.) gibt den Spielern Anweisungen. Foto: FC Bingöl 12

„Unser Ziel war es, eine gute Mischung zwischen erfahrenen und jungen Spielern zu finden“, sagt Aldag über die Personalplanungen der Truppe, die er schon vor den Transfers für „ohnehin bereits gut aufgestelt“ hielt: „Mit Ahmed Hasu haben wir einen starken Keeper, Mazlum Oguz hat über 100 Oberligaspiele absolviert und eine enstprechende Qualität. Adem Aydin hat sehr gut mit Serhat Celikel im Mittelfeld harmoniert und mit Emre Yasar haben wir einen treffsicheren Stürmer.“ Letzterer traf in der abgelaufenen Spielzeit 19 Mal. Nun kommen gerade mit Colak, Durguti und Agit Aydin höherklassig erprobte Kicker hinzu. „Agit und Edon wollte ich haben, weil sie gute Fußballer sind und in der Landesliga Hansa – in der wir ja wahrscheinlich landen werden – jeden Platz und Verein kennen. Offensiv sind wir sehr gut aufgestellt. Ahmet Colak ist ein sehr guter Spieler. Wer seine Karriere verfolgt hat, weiß, dass er in den letzten Jahren viel Pech hatte. Ich will ihn nicht zu sehr unter Druck setzen, aber er wird sehr viel Verantwortung in der Mannschaft tragen“, konstatiert Akdag, der nicht ausschließt, dass der Verein auf dem Transfermarkt nochmal tätig wird („Wir halten die Augen offen und wissen, wo Bedarf besteht“) und noch einen ganz speziellen Wunsch hat: „Wir müssen heimstärker werden. In der letzten Saison waren wir auf fremden Plätzen besser.“ Vielleicht ein kleiner Baustein, der – bei erfolgreicher Umsetzung – am Ende mit dazu beiträgt, dass der „Schmetterling Bingöl 12“ mehr als nur ein Mal aufblüht und erfolgreich durch die Liga flattert...