Oberliga

Drittes Spiel binnen sechs Tagen: ETSV trauert „zwei verlorenen Punkten“ nach!

25. November 2023, 09:46 Uhr

Fabio Parduhn vergab per Strafstoß die Riesenchance zum Sieg. Seinen schwach getretenen Elfmeter konnte Buchholz-Keeper Lasse Lader sogar festhalten. Foto: noveski.com

„Nein, eigentlich nicht“, entgegnete Berkan Algan im Vereins-Interview auf „Instagram“ vor dem Heimspiel gegen den TSV Buchholz 08 auf die Nachfrage von seinem Liga-Manager Jassi Huremovic, ob man locker damit umgehe, dass sein ETSV Hamburg innerhalb von sechs Tagen zum dritten Mal ranmusste. „Aber wir müssen es ja annehmen“, fügte der Chefcoach der Eisenbahner an. „Das ist natürlich ein Spiel, was an die Substanz geht. Wir haben alles erdenklich Mögliche – auch mit der medizinischen Abteilung – getan, damit die Jungs spielfähig sind. Ich bin überzeugt davon, dass die Mannschaft diese Wut mit ins Spiel nehmen wird“, sprach Algan auf die verrückten Ansetzungen an.

Im wirren Dunkel am Mittleren Landweg brachte Innenverteidiger Hamajak Bojadgian (Mi., verdeckt) den ETSV Hamburg in Führung. Foto: noveski.com

Er ackert und läuft zwar viel für die Mannschaft, wirkte in den letzten Spielen aber relativ glücklos – und strahlte vor allem nicht die Torgefahr aus, die man sich vor der Saison von ihm versprochen hat: Im dritten Spiel binnen sechs Tagen hätte Fabio Parduhn dennoch zum Matchwinner für seinen ETSV Hamburg avancieren können. Schlussendlich war der Stürmer der Eisenbahner einmal mehr die tragische Figur. Nach einem Foulspiel von Luca Knobloch an Lesley Karschau zeigte Referee Andre Heinrich (FSV Harburg-Rönneburg) auf den ominösen Punkt und Parduhn übernahm die Verantwortung. Aber: Seinen ganz schwach getretenen Strafstoß konnte Buchholz-Keeper Lasse Lader im rechten Toreck sogar festhalten!

"Die Qualität, die wir glauben zu haben, haben wir nicht"

Der Ausgleich für die Gäste aus der Nordheide: David Mrozek Glischinski (Mi.) hat schlussendlich keine Mühe mehr, das Spielgerät im ETSV-Gehäuse unterzubringen. Foto: noveski.com

Nichts war’s mit der Antwort auf den kurz zuvor gefallenen Ausgleich durch David Mrozek Glischinski (55.). Und nichts war’s mit dem Sieg für die Eisenbahner! „Am Ende stehst du mit zwei verlorenen Punkten da“, resümierte Huremovic. „Eigentlich hast du das Spiel im Griff, musst das eine oder andere Tor machen, machst du aber nicht – und kassierst dann das 1:1. Wir haben klare Chancen zum Sieg, belohnen uns aber nicht für den betriebenen Aufwand.“ Stichwort Aufwand: „Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass wir immer mehr Aufwand betreiben müssen als andere, um ein Tor zu schießen. Das ist über mehrere Spiele hinweg passiert. Letztendlich ist das dann auch eine Qualitätsfrage. Ich glaube, dass wir die Qualität, die wir glauben zu haben, nicht haben – oder wir bringen sie zumindest nicht auf den Platz. Deshalb steht man nach so einem Spiel mit nur einem Punkt da.“

"Solche Spiele musst du einfach gewinnen"

Eudel Monteiro (re.) vergibt nach einem Andrijanic-Freistoß die Chance auf das 2:1. Foto: noveski.com

Dabei lief es zunächst voll nach Plan. Nach einer guten halben Stunde sorgte ein ruhender Ball für die Führung. Sowohl Parduhn als auch Hamajak Bojadgian gingen zum Ball. Letzterer war es wohl, der das Runde schließlich ins Eckige bugsierte (32.)! Neben dem vergebenen Elfmeter hatte wohl Eudel Monteiro die beste Chance zum Sieg, als er nach einem Freistoß von Marcel Andrijanic den Schlappen reinhielt, aber links am Pfosten vorbei zielte. 

„Wie sagt man immer so schön: Ein Punkt ist besser als keiner. Aber ganz ehrlich: Für mich ist das so, als wenn wir keinen geholt haben – auch wenn wir innerhalb von sechs Tagen drei Spiele absolviert haben“, betonte Huremovic allerdings auch, dass „man das berücksichtigen muss, dass die Jungs keine Zeit zur Regeneration hatten. Aber solche Spiele musst du einfach gewinnen. Da muss man noch mehr den Schweinehund überwinden.“

Autor: Dennis Kormanjos

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