LOTTO-Pokal

Nächstes Schützenfest: Auch Kohfahls „Ex“ kann Cordi nicht stoppen

07. August 2021, 17:23 Uhr

Freude bei Cordi über das nächste Schützenfest, Enttäuschung bei den Hausherren aus Oststeinbek (re.). Foto: Bode

Zehn Jahre lang war der Meessen sein sportliches Zuhause, der Oststeinbeker SV sein Verein. Nun kehrte Stefan Kohfahl als „sportlicher Berater“ bei Concordia Hamburg mit dem ambitionierten Oberligisten an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück. Geschenke hatte er keine im Gepäck, schließlich verfolgt der 53-Jährige mit seinem neuen Club überaus ehrgeizige Ziele. Ambitionen, aus denen man bei Cordi keinen Hehl macht: „Am Ende soll der Regionalliga-Aufstieg stehen – das Ziel versehen wir mit einem dicken Ausrufezeichen!“, lautet die klare Ansage von Chefcoach Frank Pieper-von Valtier in einem Interview auf der „facebook“-Seite des Vereins.

Vincent Boock (Mi.) leitete das Tor-Festival ein. Foto: Bode

Noch steht den Concorden aber ein langer Weg bevor. Nächster Stolperstein hätte der klassentiefere Oststeinbeker SV in der zweiten Pokalrunde werden können, wurde es aber nicht. „All das, was wir befürchtet haben, ist nicht eingetreten“, atmete Frank Pieper-von Valtier im Nachgang auf – und sprach damit auch auf die oftmals intensiven Partien am Meessen an. Nicht nur Kohfahl und dessen ehemalige Schützlinge Onur Saglam, Seyhmus Atug und Jan Novotny, die inzwischen allesamt bei Cordi kicken, auch Piepers neue „rechte Hand“, Baris Saglam, weiß davon ein Lied zu singen. Als Meiendorf-Coach erlebte dieser zuletzt einen Abbruch mit seinen damaligen Schützlingen im Pokalspiel beim Landesligisten.

"Die Jungs haben das Spiel nicht auf die leichte Schulter genommen"

Aber: „Wir waren ab der ersten Minute da, konzentriert und haben die Zweikämpfe angenommen“, freute sich Pieper-von Valtier über die Einstellung seiner Mannen. Schon in den ersten 180 Sekunden untermauerte man die Ambitionen und ließ den Gegner kaum an den Ball kommen. Hischem Metidji legte einen langen Diagonalball von Seyhmus Atug für Vincent Boock ab. Dieser sorgte für die frühe Führung (3.)! „Ein schönes Tor, super rausgespielt“, strahlte der Übungsleiter – und fügte an: „Die Jungs hatten Lust auf mehr, haben Gas gegeben und das Spiel nicht auf die leichte Schulter genommen. Das war wichtig.“ Marc Bölter (16.), Metidji (33.) und Steven Lindener (37.) sorgten noch vor der Pause für klare Verhältnisse.

"Im Kopf vielleicht schon ein wenig runtergefahren"

Auch Hischem Metidji (li.) glänzte als Torschütze und Vorbereiter für Cordi. Foto: Bode

Allerdings habe der Gegner „auch bei 0:4 nicht aufgesteckt“, befand Pieper-von Valtier – und musste mitansehen, wie Kannafa Jibril Adamou nach feiner Einzelleistung tatsächlich den Oststeinbeker Ehrentreffer erzielte (63.). Oder sollte es etwa doch das Einläuten der großen Aufholjagd werden? „Das eine Tor gab denen ein bisschen Schwung. Da hatten sie eine Phase von zehn Minuten, wo sie auch nach vorne gut gedrängt haben und wir im Kopf vielleicht schon ein wenig runtergefahren sind.“ In jener Phase hätte ein weiterer Torerfolg der Gottschling-Kicker dem Spiel „nochmal eine andere Dynamik verleiten können. Denn man hat schon gemerkt: Jeder von denen wollte gewinnen und hat seine Chance gesehen“, fand der Cordi-Coach lobende Worte für den Kontrahenten – und veränderte seinerseits mit Wechseln nochmal die Dynamik. Pieper- von Valtiers Erkenntnis: „Die Jungs, die reingekommen sind, haben das super gemacht.“

"Die letzten zehn Minuten waren grausam!"

Mit zwei Treffern wusste Andy Appiah (re.) seine kurze Spielzeit zu nutzen und trumpfte auf. Foto: Bode

Allen voran Andy Appiah, der mit zwei Toren (88., 89.) und einer Vorlage glänzte. Zudem waren der Ex-Oststeinbeker Novotny (72.) und abermals Boock (77.) erfolgreich. So stand schlussendlich ein 8:1-Erfolg für den Oberligisten auf der Anzeigentafel. „Insgesamt ein sehr guter Auftritt“, strahlte Pieper-von Valtier. „Was soll man auch anderes sagen bei einem 8:1?!“ Sein Gegenüber wurde auf der Social Media-Plattform „Instagram“ vom Club wie folgt zitiert: „Die letzten zehn Minuten waren grausam. Ein 1:6 wäre irgendwie noch okay gewesen“, ärgerte sich Simon Gottschling vor allem über die Schlussphase. Abschließend appellierte er an seine Truppe: „Das ist eben Oberliga, wir sind Landesliga“, sollen sich seine Schützlinge von der Niederlage „nicht herunterziehen lassen“.

Autor: Dennis Kormanjos