Oberliga 02
Niendorf nimmt Revanche und feiert „schönstes Ergebnis, was man sich als Trainer wünscht“
Da der Rasenplatz am Sachsenweg nicht bespielbar war, duellierten sich beide Teams im Kampf um die Meisterrunde in der Oberliga-Staffel 2 auf dem Kunstgrün. Apropos Kampf: Die Partie war geprägt von vielen Zweikämpfen und ganz wenigen Torraumszenen. In der 37. Spielminute gelang den Hausherren schließlich, um es vorweg zu nehmen, das goldene Tor des Tages. Nach toller Vorarbeit von Amir Ahmadi ließ Hassan Zarei gleich drei Gegenspieler bei der Annahme ins Leere rutschen und drosch die Kugel unter die Latte – 1:0! Vorlagengeber Ahmadi hätte kurz darauf beinahe das zweite Tor folgen lassen, zielte aber knapp am Pfosten vorbei (39.).
Osei sieht Rot - "Leicht übertrieben"
Die größte Osdorfer Chance ließ indes bis zur 50. Minute auf sich warten. Mit seinem Kopfball nach einem Spranger-Eckstoß zwang Kay-Fabian Adam NTSV-Fänger Tobias Grubba zu einer Glanztat. Das war’s dann aber auch – zumindest bis kurz vor Ultimo. Direkt vor der TuS-Bank fuhr Jesse Osei dem Osdorfer Adam in die Parade und sah glatt Rot (89.). „Leicht übertrieben“, befand Farhadi, der sich hinterher noch mit dem Schiedsrichter-Assistenten über die Szene austauschte. „Er hat’s mir plausibel erklärt. Die Aktion war von hinten in die Beine und er trifft ihn an der Wade“, klärte Farhadi auf. „Jesse ist noch jung und hat bis dahin ein Bombenspiel gemacht. Schade, dass er uns jetzt fehlt.“
"Osdorf ist das beste Beispiel: Ich habe die Jungs gewarnt"
Die Nachspielzeit musste der NTSV nach einer Rote Karte gegen Jesse Osei (re.) in Unterzahl über die Bühne bringen. Foto: Küch
Für die Gäste war es der Startschuss zur Schlussoffensive. Ein ruhender Ball nach dem anderen segelte in den Niendorfer Sechzehner, in dem sich auch TuS-Torsteher Tjark Grundmann mittlerweile ausnahmslos aufhielt. Schlussendlich brannte aber nichts mehr entscheidend an und Farhadi feierte mit seiner Elf „das schönste Ergebnis, was man sich als Trainer wünscht“, aber auch einen „ganz klar verdienten Sieg“, wie er meinte.
Obwohl die „Sachsenwegler“ mit vier Zählern Vorsprung die Tabelle in der Zweier-Staffel anführen und ein Acht-Punkte-Polster auf die noch mit zwei Partien mehr in der Hinterhand wissenden Buchholzer haben, sehe man sich noch nicht sicher in der Meisterrunde. „Um Gottes willen“, entgegnete Farhadi. „Ich rede erst darüber, wenn wir es auch rechnerisch geschafft haben. Osdorf ist das beste Beispiel. Ich habe unsere Jungs genau davor gewarnt und auch gesagt, dass man es erst dann verdient hat, wenn man am letzten Spieltag da oben steht. Davor hat es keiner verdient! Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber auch eine gute Ausgangssituation geschaffen.“
"Habe uns zu keiner Zeit sicher in der Meisterrunde gesehen"
Osdorf-Keeper Tjark Grundmann (Mi.) tummelte sich in der "Crunch Time" fast ausnahmslos im Niendorfer Sechzehner herum. Foto: Küch
Sein Gegenüber sah ein „insgesamt ordentliches Fußballspiel auf Augenhöhe – und von uns einen Schritt nach vorne“. Sein Team mache derzeit „eine schwere Zeit“ durch, so Obloch. „Wir kommen auf dem Zahnfleisch daher – sowohl mit dem Ergebnis-Rucksack als auch mit einem vor allem defensiv komplett ausgedünnten Kader“. So feierte Kodjo Amorin aus der U23 sein Startelf-Debüt für Osdorf. Letzten Endes fehlte die Durchschlagskraft nach vorne. „Das geht uns so ein bisschen ab: Fehlende Spieler und fehlende Sicherheit.“ Dass man nach der vierten Niederlage in Folge nun sogar aufpassen muss, als ehemaliger Spitzenreiter nicht gänzlich aus der Meisterrunde zu rutschen, sei auch Obloch bewusst: „Die Sorge hatte ich aber jederzeit. Ich habe uns zu keiner Zeit sicher unter den ersten Vier gesehen. So vermessen war bei uns keiner. Es ist halt eine verrückte, enge Staffel. Aktuell sind die Ergebnisse ein bisschen schlechter, als wir spielen. Davor waren sie aber auch besser, als wir gespielt haben.“