Kolumne
Oberliga-Zwischenfazit – HEBC vorweg, ETSV hinterher
Kocadal wird für harte Arbeit belohnt – HEBC ist das Team der Stunde
Leistet beim HEBC ganze Arbeit: Chefcoach Özden Kocadal hat die Reinmüller-Rackerer nicht nur in die Oberliga geführt und dort etabliert, sondern auch auf Platz zwei geführt. Foto: noveski.com
Wenn man in die aktuelle Tabelle schaut, dann fällt einem ein Team sofort auf – der Hamburg-Eimsbütteler Ballspiel-Club e.V. – kurz: HEBC. Die Lila-Weißen vom Professor-Reinmüller-Platz erleben gerade einen absoluten Höhenflug und stehen auf Platz zwei. Ein inzwischen sehr guter Kader, der im Sommer 2022 mit Janosch Rinckens, Alexandros Tourgaidis, Maximilian Schulz, Laurel Aug, und Chris Flick wichtige Spieler und einige Scorerpunkte und Tore verlor. Trainer Özden Kocadal mahnte diese Abgänge sofort an und der schlechte Start bestätigte dies. Als ein paar Spiele vergangen waren, das Team zusammengewachsen war und die ersten Punkte geholt wurden, kam man in einen Flow. Bereits in der Rückrunde der vergangenen Saison entstand der Eindruck, dass dieses Team sich sehr gut entwickelt und das Potenzial vollends ausschöpft.
Im Sommer 2023 gab es dann sehr gute Transfers, die nahezu alle einschlugen. Demirovic kam vom Meister aus Sasel, Hartwig von Victoria, Grünewald und Schmidt aus Osdorf, Nawaz vom ETV, Lamm aus Ahrensburg und zuletzt noch Ex-Regio-Kicker Stech. Das sind jetzt nicht die ganz großen Namen, aber sie alle haben eines gemeinsam: Sie liefern auf dem Platz ab, sind sozial kompatibel, passen menschlich und haben den Konkurrenzkampf mehr denn je entfacht. Özden Kocadal, der immer auf Unterstatement macht, mit beiden Beinen auf dem Boden bleibt und HEBC mehr als nur lebt, hat nun zum allerersten Mal einen ambitionierten und gierigen Kader zusammen. Nun geht es mit breiter Brust in eine Reihe von Topspielen und man richtet sich inzwischen nicht mehr nur nach Gegner, sondern möchte sein eigenes Spiel durchbringen und weiter Siege einfahren.
Harksheide bestätigt Entwicklung – Alsterbrüder und HR nehmen Euphorie mit
Am Exerzierplatz in Norderstedt, wo TuRa Harksheide heimisch ist, war es noch nie leicht. Gerade die Topteams beißen sich da gerne die Zähne aus. In dieser Saison wird ähnlich konstant wie in der vergangenen Saison gepunktet. Im Sommer wurde der Kader, im Vergleich zum Vorjahr, auf die Oberliga ausgerichtet und man merkt nahezu jedem Spieler an, dass er sich in der vergangenen Saison weiterentwickelt hat und die Lernkurve nach oben ging. Nach Siegen gegen Victoria, den ETSV und Niendorf ist die Brust sehr breit. Sonntag geht es dann zu HEBC, eine sehr spannende Partie.
Auf einer Euphoriewelle schwimmen die beiden Aufsteiger aus der Hammonia-Staffel. Während man der SV Halstenbek-Rellingen nach zehn Spielen nicht unbedingt 13 Punkte zugetraut hat, geht die wilde Erfolgsfahrt am Walter-Wächtler-Platz in Eimsbüttel weiter. Die Alsterbrüder liefern auch in der Oberliga furiose Spiele ab und zerlegten erst kürzlich eindrucksvoll den Nachbarn SC Victoria.
Das direkte Duell am vergangenen Spieltag ging an die Blau-Gelben. Beide Teams sollten bis Weihnachten weiter fleißig Punkte sammeln, denn die Saison ist noch lang.
ETSV enttäuscht beim Großteil der Spiele – Cholevas haderte mit Ergebnissen
Nach gerade mal zehn Spielen ist das Intermezzo von "Aki" Cholevas am Mittleren Landweg schon wieder beendet. Foto: noveski.com
Tornesch, Cordi, Düneberg und Rugenbergen kämpfen um OL-Zugehörigkeit – Türkiye auch?
Nach der 3:4-Schlappe im "Kellerkick" gegen Düneberg wird die Luft für Martin Schwabe und seinen FC Union Tornesch immer dünner. Foto: noveski.com
Dass Union Tornesch nach dem großen Umbruch um den Klassenerhalt kämpfen wird, war vielen sofort klar und ist in der Summe auch nicht unlogisch. Die Eisernen scheinen aber sehr gefestigt zu sein, so dass ein Abstieg das Gebilde nicht auseinanderreißen würde.
Nur sechs Punkte aus zehn Spielen: Auch Concordia Hamburg hinkt der Musik hinterher. Thomas Runge muss mit seinem Team schnell den Turnaround schaffen. Foto: noveski.com
Mit Concordia Hamburg befindet sich ein Team auf Platz 16, das erst sehr spät zusammengestellt wurde. Sowohl die Spieler wie auch Trainer Thomas Runge tragen für mein Empfinden die geringste Schuld am aktuellen Zustand. Wieder mal versäumte man es, reichzeitig einen Kader zu planen und sich auf Oberliganiveau für eine Saison vorzubereiten. Stattdessen erstellte man ein „Konzept“ und wollte damit mal wieder die Welt verändern. Solange die Verantwortlichen nicht der Wahrheit ins Auge sehen und die Träume von einem Nachwuchsleistungszentrum und der Regionalliga bei Seite schieben, wird ein Absturz vorangetrieben und mit etwas Pech heißt es dann in der kommenden Saison nur noch: Landesliga-Fußball.