Ohne restlos zu überzeugen, aber auch ohne Probleme: Hansa 11 macht’s deutlich

Pinneberg II hängt weiter ganz unten fest

06. November 2018, 16:44 Uhr

Hansa Burhan Morkoyun (rotes Trikot) ist auch von zwei Gegenspielern nicht zu halten. Foto: Klaas Dierks

Am Freitagabend empfing der SC Hansa den Tabellenvorletzten VfL Pinneberg II auf der wieder hergerichteten Anlage des Spitzenreiters. Alles andere als eine klare Niederlage des Gastes wäre wohl von allen Seiten als Überraschung eingestuft worden. Doch auch wenn über die gesamte Dauer der Partie die Spielanteile der Tabellensituation entsprachen, und die Dominanz der Roten nicht zu leugnen war, tat sich der SC Hansa 11 vor allem in der zweiten Halbzeit phasenweise schwer, die Feldüberlegenheit in Zählbares umzumünzen. 

Thomas Pawlytta köpft zur 1:0-Führung für die "Hanseaten" ein. Foto: Klaas Dierks

Auch bei dieser Partie wurde deutlich, wie wichtig Toptorschütze Barbera (18 Saisontore) für seine Mannschaft ist – denn er fehlte seinem Team aufgrund einer Gelb-Rot Sperre. So konnte der VfL Pinneberg II der letztendlichen 0:5-Niederlage durchaus positive Züge abgewinnen. Vielleicht ärgerte sich der eine oder andere Spieler des Underdogs sogar über die eine oder andere vergebene Möglichkeit in der zweiten Halbzeit, in der Hansa über längere Strecken „Dienst nach Vorschrift“ schob und so den Pinnebergern Gelegenheiten durch Konter gab. Dass Pinneberg nicht mindestens einen Ehrentreffer erzielte, lag neben ein wenig Pech auch in dem fehlenden Selbstbewusstsein in entscheidenden Situationen, in denen dann deswegen zu zaghaft agiert, oder die falschen Entscheidungen getroffen wurden.

Dem Abschluss von Lennart Strate kann VfL-Keeper Marcel Schröder nur hinterherschauen - 0:3! Foto: Klaas Dierks

Immerhin brauchte es zehn Minuten und einen Standard, einen Freistoß, getreten von Robert Kipke an der rechten Außenlinie etwa auf Höhe des rechten Strafraumecks, bis Thomas Pawlytta den Ball relativ unbedrängt aus drei Metern zentral im Tor des Gastes per Kopf versenkte. In der 24. Minute folgte das 2:0 durch Florian Kuhnert nach Pass von Daniel Ulsperger, der aus zentraler Mittelfeldposition auf links raus gepasst hatte, wo sich der Routinier mit der Nummer 2 in den Strafraum tankte und sicher verwandelte. Das 3:0 verdient dann schon das Prädikat Traumtor. Hansa gedankenschneller als die Pinneberger Abwehr, spielt eine Ecke kurz auf Lennart Strate, der ein paar Schritte läuft, um den Winkel günstiger zu gestalten und zieht dann etwa vom linken Strafraumeck ab und trifft unhaltbar in den rechten Knick. Da kann Pinnebergs Keeper Schröder nur machtlos hinterher schauen.

Dass Pinneberg aus seinen Fehlern lernt, zeigte sich kurz darauf, als die Hansa-Elf das gleiche Kunststück von der anderen Seite versuchte, daran nun aber erfolgreich gehindert wurde. Wenig später führt das kontinuierliche hohe Pressing durch Hansa, das die Pinneberger durchgehend in ihrem Aufbauspiel stark behinderte, fast zu einem Torerfolg. Kuhnert hält aus ca. 25 Metern einfach mal drauf, doch Schröder ist auf dem Posten und verhindert mit guter Parade Schlimmeres. Leider verletzt sich Kuhnert kurz darauf ohne Einwirkung des Gegners am Knie und muss verletzt ausscheiden. Gute Besserung von dieser Stelle!

Der Endstand! Faruk Amara (re.) netzt zum 5:0 für die Hausherren ein. Foto: Klaas Dierks

In der zweiten Halbzeit hat die Heimmannschaft zum Unmut des Trainergespanns, vielleicht in der Gewissheit des sicheren Sieges, über längere Strecken Mühe die Spannung und Konzentration hoch zu halten. Positiv fällt dem Berichterstatter Hansas Burhan Morkoyun auf. Der Spieler sucht im Angriff in der Nähe von und im gegnerischen Sechzehner die Zweikämpfe, aus denen er überwiegend siegreich hervorgeht, sei es weil er sich durchsetzt, sei es weil er einen Freistoß zugesprochen bekommt. Nachdem Hansa zuvor gute Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen vergibt, ist es genau so eine Aktion von Morkoyun, die etwas umstritten, zu einem Strafstoß führt.

Die beiden Trainer - Pinnebergs Ole Sellhorn (li.) und Hansa-Coach Erkan Sancak - mit dem fairen Handshake nach dem Spiel. Foto: Klaas Dierks

Zweimal wird der Angreifer auf seinem Weg zum Tor von Pinneberger Spielern getackelt, beim zweiten Mal signalisiert der Linienrichter „Foul“, woraufhin der Schiri Strafstoß pfeift. Den verwandelt Robert Kipke zum 4:0 in der 65. Minute. In der 78. Minute hat der Routinier aus dem Spiel heraus, frei vor Torwart Schröder, aus ähnlicher Position die Chance zum 5:0, setzt den Ball aber flach und knapp neben den linken Pfosten. Es bleibt Faruk Amara in der 82. Minute vorbehalten, zum Endstand von 5:0 zu erhöhen, nachdem er von einen kapitalen Ballverlust der Pinneberger profitiert und über rechts im Sprint den Ball in der Torwartecke versenkt. Am Ende ist der Sieg deutlich, Pinneberg hat sich aber besser verkauft, als von vielen erwartet.

Klaas Dierks

Fotogalerie