Historie & Erfolge
Es muss irgendwo zwischen dem 3. und 8. Bier gewesen sein, als im Januar 1990 eine Gruppe junger Männer mit einer Vorliebe zur Punk-Musik auf einen Einfall kommen, der die Sportlandschaft Westberlins nachhaltig verändern sollte.
Im schummrigen Licht einer Schöneberger Kult-Kneipe, dem „Pinguin Club“, fällt ein Satz, der bereits vielen Männern zu später Stunde über die Lippen gegangen ist: "Wir gründen eine Fußballmannschaft!"
Das war übrigens nicht nur der offizielle Ursprung des Begriffs "Schnapsidee", sondern auch der Start der Karriere eines kleinen Vereins, der im Jahr 2015 seinen größten Umbruch erleben sollte. Doch dazu später.
Die Geschichte beginnt also in der Schöneberger Wartburgstraße. Einem Ort, an dem früher regelmäßig Musiker wie Die Ärzte und Die Toten Hosen vorbei schauten. Der Glanz der 80er ist geblieben. Große Veränderungen gab es nicht.
Der „Pinguin Club“ ist also so etwas wie der Brutkasten der Pinguine und gleichzeitiger Namensgeber. Warum man den Zusatz „Polar“ erfand, ist auch bei den Gründervätern in Vergessenheit geraten. Es hat wohl einfach gut gepasst.
Unter diesem Namen watscheln die Pinguine in den Folgejahren durch verschiedene Freizeitligen. Mal höher, mal tiefer. Anfänglich gelten sie als die jungen Wilden der Liga, später als etablierter, familiärer Verein gestandener Männchen, die auch ein Auge auf den Nachwuchs haben. Den unmittelbaren Nachwuchs sogar. Wie es das Glück will, ist die Pinguin-Brut nämlich durchaus talentiert. Die ersten Jungen werden schon mit 14-15 Jahren an die Mannschaft geführt, sind als junge Erwachsene bereits Stammspieler und beteiligen sich maßgeblich an den bisher größten Erfolgen der Freizeittruppe, als die Pinguine das Pokalfinale erreichen oder 2011 in die erste Freizeitliga aufsteigen.
Während sich die Pinguin-Jugend mehr und mehr in der Mannschaft etabliert, machen die ersten Älteren die Plätze frei. Die Königspinguine werden gegründet. Die ü32 des Vereins.
Durch diverse Zuwanderungen aus allen Teilen der Welt wächst die Polar-Pinguin-Population in den Folgejahren stetig an. Auch die natürlichen Feinde der Freizeitliga, die Britischen Löwen oder Prenzlauer Berger Teufel können daran nichts ändern. Doch langsam wird der Platz in der Liga zu eng und die Gruppe beschließt, ihren natürlichen Lebensraum zu verlassen und zu neuen Ufern zu ziehen.
Während des Umzugs findet sich aus dem Kreise der Gruppe eine zweite Mannschaft zusammen. Es sind Männchen der Gattung der Kleinfeld-Pinguine, die sich eher auf das Überleben auf engem Raum spezialisiert haben.
Die erste Mannschaft findet in der Kreisliga C ein neues Zuhause, das provisorisch bezogen wird. Nach den ersten Siegen ist klar, dass man auch hier nicht lange bleiben will. Der Aufstieg der Schnapsidee muss weitergehen.