Landesliga Hammonia

„Das ist das größte Kompliment der eigenen Arbeit – mehr wert als jeder Tabellenplatz!“

10. März 2021, 16:03 Uhr

Leiten auch in der kommenden Saison die sportlichen Geschicke beim HTB: Cheftrainer Kirill Schneider (re.) und Co-Trainer Radoslaw Wons. Foto: nordish.statement/Rafael Cieplik

Jahrelang jagten sie gemeinsam beim Harburger TB dem runden Leder hinterher – mittlerweile halten Kirill Schneider und dessen „Co“ Radoslaw Wons die sportlichen Geschicke an der Jahnhöhe in den Händen. Schneider, der seine aktive Laufbahn verletzungsbedingt frühzeitig beenden musste, trat im Januar 2020 die Nachfolge von Steffen Prielipp an. Im darauffolgenden Sommer rückte Wons, der Nabil Toumi in dessen Funktion als Co-Trainer beerbte, an die Seite seines guten Freundes.

Obwohl Schneider nun schon seit gut einem Jahr und zwei Monaten das Ruder beim HTB innehat, konnte er in dieser Zeit gerade mal sechs Ligaspiele mit seinem Team in neuer Funktion bestreiten. Die ständigen Corona-Unterbrechungen – nach zwei Partien in der vergangenen und vier Begegnungen in der Saison 2020/21 – sorgten für einen holprigen Aufgalopp der Trainerlaufbahn. Aber: Schneider und Wons haben Gefallen an der neuen Aufgabe gefunden. Und so gibt der HTB kurz und knapp bekannt: „Auch in der neuen Saison heißt das Trainerteam Kirill Schneider und Radoslaw Wons.“ Während der 30-jährige Schneider uns gegenüber erklärt, dass die Zusage von Wons „ebenso wichtig für meine Entscheidung war“, lässt uns dessen rechte Hand wissen: „Die Arbeit mit dem Team macht uns als Trainerteam einfach mega viel Spaß. Unsere langjährige Freundschaft, nicht nur auf dem Fußballfeld, und das gegenseitige Vertrauen waren für mich ausschlaggebend, dass ich Kirill weiter als Co-Trainer unterstützen und mit den Jungs weiterarbeiten möchte“, so Wons.

"Eine gute Zeit erleben, an die wir uns in Zukunft immer erinnern können"

Erst sechs Ligaspiele konnte Kirill Schneider aufgrund von Corona in einem Jahr und zwei Monaten mit seinem HTB absolvieren. Foto: Both

Gemeinsam sehe man das Projekt nun „von der anderen Perspektive. Vor gar nicht allzu langer Zeit waren wir selbst noch Spieler in der Mannschaft, demnach können wir uns in vielen Situationen sehr gut in die Spieler hineinversetzen.“ Wenn der Ball endlich wieder rollt, möchte man – zusammen mit der Truppe – „an die relativ kurze, aber auch erfolgreiche letzte Saison anknüpfen. Wir möchten weiterhin gemeinsam viel Spaß haben und eine gute Zeit erleben, an die wir uns in der Zukunft immer erinnern können“, will Wons mit dem HTB auch weiter als Einheit auftreten. „Die Jungs sollen sich im Team wohlfühlen und noch enger als Mannschaft zusammenwachsen.“ Denn: „Erfolg bildet sich nicht nur aus der sportlichen Seite, die menschliche Seite ist genauso wichtig. Daran wollen wir anknüpfen und mit unseren Spielern weiterarbeiten, sie weiterhin motivieren und auf die kommenden Spiele in der Saison heiß machen“, betont Wons.

"Genau sowas wollen wir auch unseren Jungs vermitteln"

Der Co-Trainer weiß nämlich ganz genau, wovon er spricht – und erinnert sich: „Wir haben das alles selbst erlebt und blicken immer mit großer Freude auf die damalige Zeit zurück. Es sind große Freundschaften entstanden, welche wir immer noch pflegen. Genau sowas wollen wir auch unseren Jungs vermitteln“, soll der Teamgeist bei den Harburgern künftig Berge versetzen.

"Wenn die Spieler gerne bleiben, scheint man viel richtig zu machen"

Und das mit einem eingeschworenen Haufen. Eleftherios Solomou kehrt von Oberligist TSV Buchholz 08 an die Jahnhöhe zurück. Ansonsten ist noch nicht allzu viel durchgesickert in Sachen Personalplanung beim HTB. „Ich kann sagen, dass wir nicht viel verändern werden“, entgegnet Wons – und präzisiert: „Man muss es so sehen: Jeder Spieler, den wir neu holen, nimmt potentiell einem anderen Spieler, der schon da ist, den Platz weg. Wir vertrauen unseren Spielern voll und ganz – und wollen ja mit den Spielern arbeiten, die da sind. Wenn man jedes Jahr viel Fluktuation im Kader hat, macht man etwas falsch“, setzt man beim Hammonia-Landesligisten auf die Konstanz – nicht nur auf der Trainerposition. „Wenn die Spieler gerne da bleiben, scheint man viel richtig zu machen. Das ist das größte Kompliment der eigenen Arbeit – mehr wert als jeder Tabellenplatz.“ Denn auch Wons weiß: „In der heutigen Zeit ist ein ständiger Vereinswechsel fast schon zur Normalität geworden.“ Nicht so beim Harburger TB…

Autor: Dennis Kormanjos