Gegen Topteams ohne Chance

Hinrundenfazit SV Blankenese

28. Dezember 2014, 12:00 Uhr

Für die SV Blankenese erwies sich der Abstieg in die Landesliga als schwerer Gang. Foto: noveski.com

Beim Oberliga-Absteiger SV Blankenese hatte man sich vor der Saison sicher wesentlich mehr erhofft, als einen ernüchternden zehnten Platz zur Winterpause. Nach den Leistungen von August bis Oktober kann man aber noch froh sein, mit dem Abstiegskampf erst einmal nichts mehr zu tun zu haben. Mit vier ungeschlagenen Spielen zum Abschluss des Jahres hat man sich des schlimmsten Drucks entledigt. Nun geht es in Blankenese darum, sich neu zu sammeln, denn einige Statistiken gleichen einer sportlichen Hiobsbotschaft.

14 Punkte nach 14 Spielen. Das ist für einen Landesliga-Neuling akzeptabel – allerdings nur, wenn er aus der Bezirksliga kommt. Für einen Absteiger aus der Oberliga ist es eine katastrophale Bilanz. Jetzt sind es nach 18 Spielen immerhin 22 Zähler. Eine stark ansteigende Tendenz, die man auch den Nachbarn aus Schenefeld verdankt. Die Blau-Weißen sind so etwas wie der Lieblingsgegner der SVB. Alle drei Derbys konnte man gewinnen, neben den vollen sechs Punkten in der Meisterschaft warf man die 96er auch aus dem ODDSET-Pokal. „Das ist natürlich der Wahnsinn, wenn du gleich drei Derbys innerhalb von vier Monaten gewinnst“, jubelte SVB-Coach Lopez nach dem letzten Saisonspiel des Jahres in der Hoffnung, die Brust der Blankeneser habe sich nun endlich gelöst. Denn Lopez weiß: „Fußball wird dann gefährlich, wenn du Angst hast, etwas verlieren zu können.“ Diese Angst mag in der Hinrunde auch der Leistungsfähigkeit der Mannschaft im Wege gestanden haben, denn teilweise dürfte in den Alpträumen einiger Blankeneser wohl schon das Abstiegsgespenst umhergegeistert sein.

Nachdem man sich im Kampf um den Klassenerhalt nun etwas Luft verschafft hat und erstmal nicht mehr nach unten schielen muss, hofft man, sich auch spielerisch stabilisieren zu können. Das nach ganz oben nichts mehr geht ist bei 16 Punkten Rückstand klar, auch wenn alle Top Teams zuletzt kleinere Durchhänger hatten. Vor allem aber ist besorgniserregend, wie schlecht man in den direkten Duellen gegen die Teams des oberen Tabellendrittels aussah. Gegen die ersten sechs Teams der Hammonia-Staffel holte man sage und schreibe null Punkte! Gegen die Sieben bis Neun konnte man immerhin punkten, ein Sieg gelang aber auch gegen diese Teams nicht. Mehr als jede Punktzahl zeigt diese Statistik, dass die SV Blankenese sich sportlich zur Zeit nicht auf Augenhöhe mit den Teams befindet, mit denen man sich messen möchte. Vor allem offensiv passiert zu wenig. Allein Jan Lauer scheint sich für die Torproduktion zuständig zu fühlen. Mit zehn Treffern erzielte er fast die Hälfte der 22 Saisontore. Immerhin steht der Vorort-Truppe wohl eine ruhige Rest-Rückrunde ins Haus. Bei der aktuellen Anschlusslosigkeit nach oben wie nach unten spielt man nur noch um die goldene Ananas – kann so aber immerhin an den sportlichen Mängeln arbeiten.

Statistikzentrale:

Höchster Triumph: 3:0 (Heimsieg vs BW 96 Schenefeld)

Schwarze Stunde: 1:6 (Auswärtsniederlage vs TSV Sasel)

Bomber der Truppe: Jan Lauer (10 Treffer)

Effektivster Torschütze: Jan Lauer (trifft alle 103 Minuten)

Dauerbrenner: Alexander Hinz (1584 Minuten)

Küken: Niklas Hinz (17 Jahre)

Dino: Dennis Denecken (38 Jahre)

Zuschauerschnitt: 95