750 Zuschauer sehen „historischen“ Falke-Triumph!

HFC feiert Derbysieg über Wespe und steht in der zweiten Pokalrunde

25. Juli 2015, 18:46 Uhr

Christopher Dobirr (r.) gelang Historisches: der spielende Co-Trainer erzielte den ersten Pflichtspieltreffer für den HFC. Foto: KBS-Picture.de

Sowohl vor als auch während, vor allem aber nach dem Spiel machte das Wort „Historisch“ immer wieder die Runde. Im allerersten Pflichtspiel der blutjungen Vereinsgeschichte gab es für den HFC Falke gleich in mehrerlei Hinsicht Grund zum Feiern: allen voran natürlich aufgrund des überzeugenden 3:0-Erfolgs in der ersten Oddset-Pokalrunde gegen Nachbar SV West-Eimsbüttel. „Beide Teams pflegen ein unwahrscheinlich freundschaftliches Verhältnis zueinander. Am Donnerstag haben wir beispielsweise noch nebeneinander trainiert“, gestand Falkes Liga-Obmann Nils Kuntze-Braack.

Am frühen Morgen überraschte der HSV – nach der Ausgliederung überhaupt erst der Antrieb, den HFC Falke ins Leben zu rufen – mit einem „Tweet“, in dem man dem HFC „viel Erfolg wünschte“. „Eine ganz große Geste, die uns sehr gefreut hat“, so Kuntze-Braack nach dem Spiel, das mit einer beeindruckenden Choreographie, vor einer nicht minder faszinierenden Kulisse von 750 Zuschauern eingeleitet wurde. „Einfach nur sensationell“, staunte Coach Dirk Hellmann nicht schlecht. „Ich hatte Gänsehaut. Für den Amateurfußball ist das natürlich auch nochmal etwas ganz Neues.“

Dobirr trägt sich in die Geschichtsbücher ein

Der Führungstreffer der Falken durch Dobirr (r.), der seinem Kopfball hinterher schaut. Foto: KBS-Picture.de

Dass bei den Falken noch nicht alles rund laufen kann, war vor allem in den ersten 45 Minuten ersichtlich. Zwar hatte man mehr Ballbesitz, die größeren Chancen waren aber auf Seiten West-Eimsbüttels. Tim Dießner (10., 45.) und Dichao Yao (25.) prüften Dennis Verstege, der insbesondere gegen Dießner stark parierte, nachdem Falkes Onno Lorenzen eine Flanke unterschätzte. Den ersten Torschuss der „Hellmänner“ feuerte Timo Braasch ab (19.) – doch Keeper Florian Stolle entschärfte zur Ecke. Der ehemalige Niendorfer und Luruper Tobias Herbert schlug den Ball von rechts herein und ausgerechnet Hellmanns verlängerter Arm Christopher Dobirr – zugleich spielender Co-Trainer – schädelte mit purer Entschlossenheit in den rechten Knick ein (20.)! „Das freut mich ganz besonders, weil wir genau diese Standards im Trainingslager so eingeübt haben“, gab Kuntze-Braack zu Protokoll. Das erste Pflichtspieltor in der Vereinshistorie wird also ewig mit dem Namen Christopher Dobirr verbunden bleiben.

Die beiden Kapitäne im direkten Duell: Damian Haras (l.) gegen Paul Hoffmann. Foto: KBS-Picture.de

Nach der Pause schwanden bei Wespe zusehend die Kräfte. Nun spielte nur noch eine Mannschaft. Angelo Litrico konnte Jahnkes Patzer noch nicht in ein Tor ummünzen (55.), bewies wenig später jedoch mit einer perfekt getimten Flanke das Auge für Timo Braasch, der Stolle ein zweites Mal überwand (68.)! Vorentscheidung? Ja! Falke kam in der Folge zu diversen Möglichkeiten, hätte durch Sebastian Semtner (78.) oder Francis Fabian (83.) längst einen weiteren Torerfolg nachlegen könne. Es dauerte es bis zur 88. Spielminute, ehe „Joker“ Christian Schümann ein Zuspiel von David Rogge mit einem trockenen Linksschuss ins linke untere Eck veredelte!

„Ein Kompliment an die Mannschaft“

Die Spieler des HFC Falke ließen sich nach dem Erfolg von ihren Fans gebührend feiern. Foto: KBS-Picture.de

„Keine Frage: der Sieg für Falke ist verdient“, bilanzierte auch Wespe-Übungsleiter Markus Dolle und erläuterte: „In der ersten Halbzeit hatten wir noch ein paar ganz gute Möglichkeiten. Allerdings fehlte uns heute der entscheidende Punch. Falke hat sehr wenig zugelassen und hinten gut gestanden. Insgesamt betrachtet haben wir ein wenig Lehrgeld bezahlt.“ Ganz anders war die Stimmungslage natürlich bei den Verantwortlichen der „Blau-Schwarzen“, die bereits über 200 Trikots abgesetzt haben und im Vorfeld des Spiels an der Tageskasse ganze 110 Dauerkarten verkauften. „Vor allem die zweite Halbzeit hat mir gut gefallen, weil wir da die Dinge umgesetzt haben, die in der Pause noch einmal angesprochen wurden. In Hälfte eins fehlten ein Stück weit die Zielstrebigkeit und der Mut, genau das haben wir nach dem Seitenwechsel an den Tag gelegt. Da kann ich meiner Mannschaft nur ein großes Kompliment aussprechen“, resümierte Hellmann. Ein Start nach Maß für den HFC Falke. So kann es aus Sicht der Club-Verantwortlichen sicher weitergehen...

Der LIVE-Ticker zum Spiel mit allem Wissenswerten zum Nachlesen: