Oberliga

Nach 16 Jahren: Klaus Klock kehrt Türkiye den Rücken!

16. April 2024, 12:00 Uhr

Nach 16-jähriger Amtszeit und sämtlichen Aufgaben sowie Tätigkeiten wird Klaus Klock den FC Türkiye mit Ablauf dieser Saison verlassen. Foto: noveski.com

Im Jahr 2008 begann seine sportliche Reise beim FC Türkiye. Ganze 16 Jahre später ist er noch immer da: Von Manager-Tätigkeiten über die Aufgaben als Cheftrainer, ob als Interimslösung oder auch als rechte Hand des Chefcoaches, als „Mädchen für alles“ oder Gesicht des Vereins – Klaus Klock verkörpert die Wilhelmsburger seit mehr als anderthalb Dekaden. Als „Macher“ im Hintergrund führte er Türkiye in die höchste Hamburger Spielklasse, feierte allerhand Erfolge und erlebte diverse emotionale Höhepunkte – aber auch die Tiefen des Amateurfußball-Geschäftes. Aktuell weilt der Club an vorletzter Stelle in der Oberliga. Der Klassenerhalt scheint utopisch, ein Neuanfang in der Landesliga sehr realistisch – und all das ohne den 58-Jährigen!

„Ich höre definitiv auf!“, verkündet Klock uns gegenüber seinen Abschied vom FC Türkiye nach dieser Saison. 16 Jahre reichen dem Liga-Manager der Wilhelmsburger. „Natürlich ist der Gedanke daran brutal und tut auch weh. Denn gerade jetzt ist die Zeit, die ich so sehr liebe“, wäre er normalerweise in Bezug auf die Kaderplanung nun in vollem Gange. „Aber der Verein wird das auch ohne mich wuppen und ich freue mich schon darauf, mir die Siege dann als Fan anzugucken“, schwingt bereits ein wenig Wehmut mit.

Mit der sportlichen Lage habe seine Entscheidung nichts zu tun, wie er uns versichert. „Ganz im Gegenteil. Denn normalerweise verlasse ich niemals ein sinkendes Schiff. Aber der Verein und ich brauchen jetzt einfach mal einen neuen, frischen Impuls“, will er den Weg freimachen für neue Leute – und begründet seinen Entschluss damit, dass „meine Tätigkeit nicht mehr dem entspricht, was ich so sehr liebe“. Genauer gesagt: „Ich könnte inzwischen eine Geschäftsstelle beim HSV leiten“, habe er zuletzt beim FC Türkiye sämtliche Aufgaben in einer Person übernommen. Von Passanträgen über An- und Abmeldungen, Spielgenehmigungen und Spielverlegungen, Nutzungsanträgen – oder auch die Kommunikation mit dem Bezirksamt und dem Hamburger Fußball-Verband.

"Möchte für sportliche Belange zuständig sein"

In der Zukunft will Klock wieder vermehrt für sportliche Belange zuständig sein und die Bürokratie anderen überlassen. Foto: Bode

„Ich sitze nur noch am Mails schreiben mit dem Bezirksamt. Und wir haben so viele Baustellen“, gab „Klocki“ zuletzt auch den Kassierer bei den Heimspielen. „Für all das, was ich so sehr an meiner eigentlichen Aufgabe liebe, bleibt überhaupt keine Zeit mehr bei all den Tätigkeiten. Ich möchte wieder vermehrt auf dem Fußballplatz sein, eine Mannschaft zusammenstellen, aufbauen und den Kader verstärken. Darauf möchte ich mich konzentrieren“, betont er – und fügt an: „Mit einem Trainerteam und dem ganzen Stab versuchen, erfolgreich zu sein, Gegner beobachten, Spielerlisten abarbeiten – das strebt mir vor.“

Noch immer sprüht er vor Tatendrang, kann sich aber auch ein Leben abseits der Amateurfußballbühne als Funktionär vorstellen. „Wenn ein neuer Verein in Frage kommt, dann möchte ich für die sportlichen Belange zuständig sein und die ganze Bürokratie anderen überlassen. In einem Team arbeiten und für die Mannschaft, deren Erfolg und das Drumherum tätig zu sein – das wäre genau meins.“

Autor: Dennis Kormanjos