Dersimspor dreht Spiel in letzter Sekunde!

„Schlimmste Niederlage seitdem ich Trainer bin!"

03. April 2016, 18:58 Uhr

Die beiden Torschützen Christian Fuchs und Rustam Weizel drehten das Spiel zugunsten Dersimspors. Foto: noveski.com

Am sonnigen Sonntagnachmittag schlug das Team von Dersimspor Hamburg auf heimischem Platz den FC Voran Ohe mit 2:1 und rückte bis auf einen Zähler an den momentanen Spitzenreiter aus Poppenbüttel heran! Durch den Sieg eroberte das Team von Trainer Theodore Fici den zweiten Tabellenplatz und schaffte sich damit selbst eine sehr gute Ausgangslage im Rennen um die Aufstiegsplätze. Doch leicht gemacht wurde es den Harburgern keineswegs: Dersim lief einem Rückstand hinterher und jubelte erst in allerletzter Sekunde!

In den ersten 45 Minuten versuchten beide Mannschaften, das Geschehen an sich zu reißen, wobei sich die Hausherren mehr Spielanteile erarbeiteten, aber genau wie die Gäste aus Reinbek nicht eine zwingende Torchance kreierten. Dersim-Trainer Fici erklärte sich die „relativ schwache Halbzeit" seiner Schützlinge mit der Niederlage des Spitzenreiters. „Wir waren wohl auch ein bisschen gehemmt, wegen des Ergebnisses am Samstag von Poppenbüttel." Der Coach meinte damit den entstandenen Druck im Kampf um die Aufstiegsplätze, der sich auf seine Akteure niederschlug, da der direkte Konkurrent an diesem Spieltag eine Niederlage kassierte und nun die Chance bestand, in der Tabelle aufzuschließen. Doch um dieses Unterfangen in die Tat umzusetzen, mussten Tore und ein Sieg her.

„Wir haben glücklich, aber hochverdient gewonnen"

Agit Aydin vom FC Voran Ohe brachte sein Team in Führung. Foto: noveski.com

Nur kurz nach Wiederanpfiff gelang den Ohern ein sehr sehenswerter Spielzug, der zugleich zum Torerfolg führte. Robin Woost steckte den Ball wunderschön in die Schnittstelle auf Agit Aydin durch, der Keeper Fitra Rijono keine Chance ließ und zur 1:0-Gästeführung vollstreckte (49.)! Anschließend hätten die Seibert-Mannen den Sack zumachen müssen, aber sowohl Agit Aydin also auch Marco Pflug brachten den Ball nicht im Gehäuse des Gegners unter. „Wir sind unsere Konter nicht gut genug gefahren, dass wir das Spiel hätten vorentscheiden können", sagte Ohe-Coach Rainer Seibert. Eine Stunde war vorüber, als sein Gegenüber einen Dreifach-Wechsel und eine damit verbundene Taktikumstellung vollzog, was dazu führte, dass das Spiel für den restlichen Verlauf sehr einseitig wurde, da Dersimspor fortan viel schneller agierte und sich phasenweise Chancen im Minutentakt erarbeitete. So geschah es, dass der eingewechselte Rustam Weizel nach Zuspiel von Benjamin Thiel den Ausgleich erzielte und für sein Team neue Hoffnung aufkommen ließ (68.)! Die Relativierung des Rückstandes beflügelte die Fici-Elf so sehr, dass die Sturmläufe nur noch in eine Richtung gingen, nämlich auf das Tor der Gäste. Ohe-Trainer Seibert gestand ein: „Gerade in den letzten 20 Minuten war der Druck immens, der da auf uns ausgeübt wurde." Dersimspor erspielte sich ein paar "Hundertprozentige", die unter anderem von Niklas Baasch zunichte gemacht wurden, bis es in der 85. Minute dann doch noch im Kasten klingelte Aber der Treffer zählte nicht, da das Gespann um Schiedsrichter Alexander Teuscher im Vorfeld dieser Aktion eine Abseitsposition erkannte.

So fand man sich schon beinahe mit einem Unentschieden ab, bis Zana Demir einen Pass in den Lauf von Christian Fuchs spielte und der Routinier in letzter Sekunde den nicht mehr für möglich gehaltenen Siegtreffer erzielte (90.+)! Bei Coach Fici fielen jede Menge Steine vom Herzen und der Jubel auf Seiten der Hausherren war groß, als der Referee direkt nach dem Treffer den Schlusspunkt setzte: „Wir haben glücklich, aber hochverdient gewonnen", sagte der Übungsleiter und schielte in Richtung Tabellenspitze: „Im Moment läuft es bei uns wie am Schnürchen und wenn es so weitergeht, dann wollen wir natürlich nach ganz oben. Bis dahin schauen wir aber von Spiel zu Spiel und wollen jede Partie gewinnen." Sein Trainerkollege war komplett niedergeschlagen: "Wegen des Tores in letzter Sekunde, war das die bitterste Niederlage, seidem ich Trainer bin!"

Autor: Mathias Merk