Erste Heimpleite – „Elstern“ schenken Dersim Vier ein!

Benjamin Thiel fliegt mit Rot runter

08. November 2015, 20:33 Uhr

Ein gut aufgelegter Jürgen Tunjic stellte Dersimspors Abwehr mit vollem Einsatz immer wieder vor Probleme. Foto: noveski.com

Es ist die erste Heimniederlage dieser Saison für Dersimspor. Am Sonntagnachmittag empfing die Truppe um Kapitän Benjamin Thiel den FC Bergedorf 05, mit Trainer-Rückkehrer Mato Mitrovic. Das Spiel auf dem Kunstrasen an der Baererstraße gewann die Gästemannschaft, die derzeit auf Platz zehn steht. Als kleiner Außenseiter in die Partie gegangen, versprühte die Mitrovic-Elf besonders in der ersten Hälfte mehr Esprit und Zug zum Tor. „Dersim“ hingegen erwischte keinen guten Tag und hat, nach Meinung Thiels, nicht zu Unrecht verloren. „Kompliment an die Bergedorfer. Sie haben wirklich gut gespielt“, führt der Kapitän nach dem Spiel aus, „Summa summarum geht die Niederlge heute in Ordnung.“ Er selbst musste vorzeitig den Platz verlassen, sodass sein Team das Spiel in Unterzahl beendete.

Der FC Bergedorf 05 war stets einen Schritt schneller als der Gegner. So wie hier Kapitän Daniel Schaible, im Zweikampf gegen David Yündem. Foto: noveski.com

Von Beginn an war es kein Fußball der allerhöchsten Tempoklasse – aber sehenswerte Aktionen kamen dennoch zustande. Die Gäste aus Bergedorfer machten den fitteren Eindruck. Sie wollten unbedingt eine Reaktion auf die 1:2-Niederlage vor Wochenfrist zeigen. Dersimspor spielte „sehr lahm“ und kam, trotz riesiger Vorfreunde unter der Woche, nicht in die Gänge. Diese wurden hingegen vom FCB in den richtigen Momenten hochgeschaltet. Etwa in der 25. Spielminute: Eine gelungene Kombination über Miroslav Baotic, Dieter Forkert, der ins Zentrum auf Jürgen Tunjic flankte, fand Samet Yazici als Abnehmer, der zum 1:0 vollendete. „Der alte Mann“, der die Vorlage gab, sorgte kurz vor Halbzeitpfiff für ein weiteres Highlight. Mit all seiner Routine schloss Tunjic lockerflockig ab und setzte den Ball oben in den Winkel zur Zwei-Tore-Führung (44.).

Thiel sieht Rot – Bergedorf macht alles klar

Der Elfmeter von Roberto d'Urso, der das 3:1-Anschlusstor bedeutete. Keeper Niko Zdasjuk hat die Ecke geahnt. Foto: noveski.com

Trotz weiterer Treffer taten sich die Mannen von Mato Mitrovic im zweiten Durchgang etwas schwerer. Wieder gelang es den Gästen durch eine Kombination, ein drittes Mal erfolgreich ins gegnerische Netz zu treffen. Nachdem Djuro Maskaljevic auf den freien Forkert auflegte, hatte er keine Mühe, um auf 3:0 zu stellen. Dann die 60. Minute: Der Schiedsrichter hatte auf Freistoß entschieden, woraufhin ein Bergedorfer diesen schnell ausführen wollte. Benjamin Thiel spielte den Ball jedoch wieder zurück, was ihm eher missraten ist, denn die Kugel sprang höher als gedacht an den Oberschenkel des Gegners. Der Unparteiische wertete dieses Vergehen als Tätlichkeit und verwies den „Dersim“-Spielführer des Platzes. Eine umstrittene Entscheidung, wenn man den „Täter“ Thiel dazu befragt: „Eigentlich wollte ich den Ball einfach zurückkicken. Das hat nicht ganz so geklappt. Dafür kann man mir aber nicht Rot geben.“ Eine Aufholjagd schien nun noch hoffnungsloser als zuvor, doch fünf Zeigerumdrehungen nach dem Platzverweis, fiel der Anschlusstreffer durch Roberto d’Urso per Elfmeter. Im Anschluss kam, ernüchternder Weise, wieder viel Leerlauf, bis in der 72. Spielminute Maskaljevic das 4:1 markierte. Sechs Minuten danach noch das zweite Tor für Dersimspor: Ein direkt verwandelter Freistoß von Rustam Weizel.

Bergedorfs Coach Mato Mitrovic war zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, weswegen er nach dem Schlusspfiff meinte: „Wir haben heute ein sehr gutes Spiel gemacht. Die Tore waren super herauskombiniert. Das hat sich in der Trainingswoche bereits gezeigt. Es war intensiv, aber wir wussten, dass „Dersim“ auch gute Spieler in seinen Reihen hat. Jetzt gilt es, die Problematik der letzten Wochen etwas zu beruhigen – dafür haben wir nun einen guten Start hingelegt. Gegen Schwarzenbek geht es damit weiter.“

Benjamin Thiel hingegen zeigte sich enttäuscht. Nicht nur aufgrund des Ergebnisses, auch die Art und Weise stimmte den Kapitän nicht froh: „Das war heute erschreckend schwach von uns. Ich habe dafür keine wirkliche Erklärung. Es lief einfach nicht. Wir haben uns eigentlich gut vorbereitet – die Vorfreude war riesig. Mit einem Sieg wären wir wieder oben mit dabei gewesen. Nächste Woche wollen wir es gegen Hamm United besser machen. Am liebsten mit einem Sieg.“

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