Aufgrund einer schwachen ersten Hälfte des Gastgebers könnte Andrade Recht haben, auch Cordi-Manager Florian Peters gab zu: „Die erste Halbzeit haben wir verschlafen, wie immer in letzter Zeit. Da war Altengamme körperlich viel besser. Wir waren immer dicht gestellt und kamen gar nicht zum spielen.“ Gegen die abwartend agierenden Gäste versuchte man es daher immer wieder mit langen Bällen, eine Methode, die Peters für „unintelligent“ hielt: „Altengamme hat so viele lange Kerle in der Abwehr, da machen die hohen Bälle gar keinen Sinn. Trotzdem haben wir es immer wieder versucht.“ Im Gegensatz dazu ging die Taktik von Andrade voll auf, wie er nach dem Spiel verriet: „Cordi hatte zwar mehr vom Spiel, aber das war von uns so gewollt. Wir haben das taktisch klasse gemacht und hatten am Ende auch mehr klare Torchancen.“

Garvs bewahrt seine Vordermannen vor Schlimmerem

Zwei davon vergab Heitmann, in der 20. Minute traf er nur den Pfosten, wenig später verfehlte sein Heber das Tor knapp. Immer wieder wurden die körperlich überlegenen Altengammer zudem über Standardsituationen gefährlich, da sich Cordi zahlreiche unkluge Fouls in der eigenen Hälfte erlaubte. Doch die Kopfballchancen wurden immer wieder vom starken Cordi-Schlussmann Björn Garvs vereitelt, der sich nach dem Spiel ein Extralob von Peters verdiente: „Er hat uns heute den Punkt festgehalten mit seinen super Reflexen.“ In der 30. Minute war er dennoch überwunden. Nach einem Seitenwechsel von links zog Voß aus halbrechter Position ab. Zwar konnte Garvs noch abwehren, doch gegen den Abstauber von Sebastian Peters, der den Ball nur noch über die Linie drücken musste, war er dann machtlos.

Im zweiten Durchgang kam der Tabellenzweite dann besser ins Spiel, wie bereits aus den letzten Begegnungen gewohnt. „In letzter Zeit haben wir das öfter, dass wir in der zweiten Halbzeit mehr Spielanteile haben. Da haben wir heute auch wieder besser gekämpft“, zeigte sich auch Peters etwas ratlos ob dieses Trends. Chancen waren nun auf beiden Seiten zu verzeichnen, da auch Cordis flaches Aufbauspiel nun stärker wurde. Altengamme kam weiterhin vor allem nach Standardsituationen zu guten Möglichkeiten und hatte gleich mehrfach die Möglichkeit, die Führung auszubauen. „Drei Mal kommen wir völlig frei zum Ball, aber köpfen immer den Torwart an! Wyrwinski, Kruse, Peters und Kastl hätten alle treffen können“, zeigte sich Andrade mit der Torausbeute unzufrieden. Stattdessen machte Cordi das einzige Tor in Durchgang zwei: In der 74. Minute flankte Kobert den Ball von rechts halbhoch in den Rücken der Abwehr, wo Sebastian Mankumbani gedankenschnell ins rechte Eck versenkte. Im Anschluss hatten die Gastgeber sogar den Sieg auf dem Fuß. Der starke Kobert setzte sich in der 80. Minute über außen durch und legte den Ball gut quer, doch Mucunski verpasste die Hereingabe um Haaresbreite.

Ein Punkt macht alle glücklich

Am Ende stand so ein leistungsgerechtes Remis in einem klasse Spiel mit hohem Tempo. „Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, die Jungs haben gut gekämpft,“ gab Cordi-Coach Cholevas zu Protokoll: „Wir haben die Hinrunde hinter uns und wir sind alle ein wenig müde. Das hat sich schon in den letzten Spielen gezeigt. Von daher ist ein Unentschieden okay.“ Auch sein Manager schlug in dieselbe Kerbe: „Beide Mannschaften hatten die Chancen zu einem Sieg, aber konnten sie nicht nutzen, deswegen geht ein Unentschieden in Ordnung. Heute war es ein Spiel der Torhüter.“