Osdorfs „Whiskey-Jerry“ schenkt Cordi drei Kurze ein
Eine Halbzeit reichte, um bei Cordi 3:1 zu bestehen
Jeremy Wachter (2. v. li.) wird von seinen Teamkollegen Germain Hounsiagama (li.), Tim Jobmann (re.) und Felix Spranger gefeiert. Foto: Mathias Merk
Die Uhr zeigte die 45. Minute an, als Jeremy Wachter abdrehte, um sich von seinen Osdorfer Teamkollegen für seinen lupenreinen Hattrick feiern zu lassen. Draußen an der Auswechselbank stand Sturmkollege Antonio Ude, der verletzungsbedingt nicht am Geschehen teilnehmen konnte, und rief quer über den Platz, dass Wachter am Vorabend „Einen trinken war“ und, dass er „häufiger voher was saufen soll, damit noch mehr Tore fallen“. Nach dem Spiel darauf angesprochen, entgegnete der Angreifer mit einem Schmunzeln: „Nicht umsonst nennt man mich Whisky-Jerry. Ich war gestern noch in Eckernförde auf einer Hochzeit, aber es ist ein geiles Gefühl, heute einen Hattrick geschossen zu haben. Wenn das dann immer so klappt, sollte ich vielleicht öfter mal am Wochenende einen heben gehen.“ Seinem Coach Piet Wiehle fiel folgendes dazu ein: „Ich bezweifle, dass Jeremy auf dem Fest etwas über den Durst getrunken hat. Sicherlich hat er das ein oder andere Getränk zu sich genommen, aber er wird es nicht übertrieben haben. Klar: Wenn Jerry dann immer drei Tore schießt, kann er ruhig hin und wieder vorher feiern gehen.“
Bereits nach 23 Sekunden hatte der Stürmer die erste Gelegenheit auf dem Fuß, brachte die Kugel jedoch noch nicht im Kasten unter, was sich allerdings kurze Zeit später änderte. So wie die Gäste am Bekkamp direkt nach dem Anstoß ins Spiel fanden, war der Treffer in der vierten Minute sogar schon zu diesem frühen Zeitpunkt gerechtfertigt. An der linken Seitenlinie spielte Felix Spranger einen weiten Ball aus der eigenen Hälfte heraus in Richtung des gegnerischen Strafraums. Die Cordi-Defensive wies ernorme Lücken auf, sodass Wachter lossprintete, seinen Verfolger Yannick Siemsen dabei abschüttelte und mit der Kugel am Fuß alleine vor Keeper Bojan Antunovic auftauchte. Der Stürmer ließ dem Schlussmann dabei keine Chance und schaute sich von halblinks das lange Eck zum 1:0 für Osdorf aus. Cordi-Trainer Florian Gossow: „In dieser Situation waren wir einfach zu unkonzentriert.“
Concordias Fehlerkette führt zu klarem Halbzeitergebnis
Sicherlich war das eine treffende Analyse von Gossow, allerdings hätte sie auch gepasst, wenn sie auf die komplette erste Halbzeit bezogen gewesen wäre. Denn einerseits zeigten sich die Gäste zwar sehr stark und präsent auf dem Platz, aber andererseits fand Cordi fast gar nicht statt. Vor allem war von einer Defensivleistung überhaupt nichts zu sehen. Immer wieder leistete sich die Gossow-Truppe grobe Schnitzer – wie zum Beispiel der in der 23. Minute, als Christian Rohweder einen sehr langsamen Rückpass zu seinem Torwart spielte. Osdorfs Wachter setzte nach und Cordi konnte froh sein, dass Keeper Antunovic mitspielte, dem Ball entgegeneilte und noch vor dem Stürmer klärte.
Gossow: „Wir werden unsere Fehler ansprechen und aufarbeiten."
„Insgesamt waren das drei individuelle Fehler meiner Mannschaft, die zu den Gegentoren führten. Diese Fehler werden wir ansprechen und aufarbeiten“, resümierte Cordi-Coach Gossow, der genau registrierte, was seine Jungs falsch gemacht hatten: „Die Einwürfe sollen immer nach vorne und nicht nach hinten gebracht werden. Außerdem sind diese Rückpässe zum Torwart einfach unnötig.“ Doch trotz der desolaten Abwehrleistung im ersten Durchlauf lief genau das in der zweiten Halbzeit besser für die Bekkampler. Und auch die Einwechslung von Jeremy Baur war eine gute Maßnahme, da der Kicker zudem in der Offensive für ersten Wirbel sorgte.
Doch zu einem weiteren Tor für die Gastgeber sollte es nicht mehr kommen, denn weder Benjamin Bambur (er alleine bekam noch vier sehr gute Gelegenheiten, scheiterte aber teilweise am stark parierenden Hartmann), noch Baur oder Jaoudat schafften es, den Ball ein weiteres Mal über die Linie zu befördern. Allerdings war Coach Gossow auch im zweiten Durchgang nicht zufrieden mit der Leistung seiner Truppe, da ihm in dem Abschnitt des Spiels ganz andere Dinge negativ aufstießen.
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