BU stürzt HR – Pieper beweist hellseherische Fähigkeiten!

„Arbeitsbiene“ Sa Borges Dju entscheidet das Spiel

15. Februar 2015, 21:15 Uhr

Ivan Sa Borges Dju (li.) schießt zum goldenen Tor ein - BU bringt den Spitzenreiter zu Fall! Foto: KBS-Picture.de

Vielleicht sollte Frank Pieper sein Glück mal als Hellseher versuchen. Vor dem Spiel gegen den Tabellenführer HR war der Barmbeker Zepterschwinger frohen Mutes und tippte auf einen 1:0-Sieg. In der 70. Spielminute erhörten seine Schützlinge die Unkenrufe ihres Trainers und erzielten tatsächlich den einzigen und goldenen Treffer der Partie, womit BU den ersatzgeschwächten Primus stürzte! „Leute wie Hermanowicz, Schneider, Makismovic, Siebert und Rottstedt sind einfach nicht zu ersetzen. Wir sind noch nicht eingespielt, bin aber optimistisch, dass wir schon bald wieder bessere Fußball spielen“, so HR-Dompteur Thomas Bliemeister.

Dennoch gab er sich „völlig tiefenentspannt“ und meinte: „Auf diesem Platz war das Fußball spielen unmöglich. Am Ende hat der Glücklichere gewonnen! Mit dem alten HR-Stil, heißt lang und weit, wären wir heute besser zurechtgekommen.“ Von Anfang an entwickelte sich eine sehr zerfahrene Partie, in der nahezu ausschließlich mit langen Bällen operiert wurde. Der holprige Platz an der Barmbeker Anfield ließ einen gepflegten Ball kaum zu. Nur einmal hatte eines der beiden Teams den Torschrei auf den Lippen, als Ümit Karakaya aus 20 Metern Maß nahm und Tholen-Ersatz Dennis Bock den Schuss zur Seite abprallen ließ. Serhat Ercek lauerte auf den Nachschuss – doch Bock warf sich mit allem was er hat dazwischen (33.).

Korczanowski läuft und läuft – Sa Borges Dju eiskalt

BUs Korczanowski (re.) ackerte und lief sich die Lunge aus dem Hals. Bei seiner Auswechslung kurz vor Schluss gab es stehende Ovationen. Foto: KBS-Picture.de

Die zweite Hälfte hatte hingegen deutlich mehr zu bieten. Bliemeister reagierte auf den durchwachsenen ersten Abschnitt und brachte Meiendorf-Neuerwerbung Jephter Agyei Antwi sowie den fast ein Jahr lang verletzten Timo Wieckhoff. Und es wurde besser. Zunächst scheiterte Patrick Hoppe aus spitzem Winkel erneut an Bock (47.). Dann hatte der unheimlich fleißige Janis Korczanowski die Chance auf der anderen Seite, wurde aber im letzten Moment von Yannick Sottorf geblockt – ehe Ivan Sa Borges Dju im zweiten noch leicht abgefälschten Versuch den Außenpfosten traf (50.). Gleich zweimal bot sich Korczanowski wenig später die Abschlusschance (58., 65.), bevor er den siegbringenden Treffer mit einer herrlichen Hereingabe aus vollem Lauf heraus von links vorbereitete. Achraf Ouro-Gnaou kam im Volltempo aus dem Hinterhalt und zwang mit seinem wuchtigen Kopfball Adrian Matthäi zu einer Glanztat. Der Ball sprang Ivan Sa Borges Dju vor die Füße, kurze Annahme und dann ganz lässig links unten ins Eck (70.) – 1:0 BU!

In der Folge wirkte der Spitzenreiter angeknockt. Tobias Leuthold zirkelte einen Eckball an den Pfosten (75.). Unmittelbar danach die einzige echte Ausgleichschance der Gäste in Person von Antwi, der nach einem Karakaya-Freistoß und Wieckhoffs Kopfballablage völlig freistehend in Seitfallzieher-Manier aus rund sieben Metern verzog (79.)! HR versuchte es nochmal – BU zitterte. Aber als Ouro-Gnaou die Kugel in der Nachspielzeit aus der Gefahrenzone drosch, war Feiern bei den Hausherren angesagt. „Wir wussten, dass wir irgendwann unsere Chancen kriegen würden. Als sie kam, haben wir sie genutzt. Wir haben uns ins Spiel gekämpft und kaum was zugelassen. Ich kann der Mannschaft nur ein Kompliment machen“, freute sich Sieg-Torschütze Sa Borges Dju hinterher.

„HR ist viel Qualität abhanden gekommen“

Der Jubel war groß! Eine starke kämpferische Teamleistung brachte BU den Dreier. Foto: KBS-Picture.de

Sein Trainer gab zu Protokoll: „Mir war klar, dass es kein schöner Fußball werden würden, da wir den Platz nicht walzen konnten, weil wir den Trecker nicht in Gang gekriegt haben. Ich glaube auch, dass wir die griffigere Mannschaft waren mit den besseren Chancen“, so Pieper, der seine Mannen vor dem Spiel auf die Personalmisere bei HR noch einmal ausdrücklich hinwies: „Die Jungs wussten, dass HR so sicherlich nicht eingespielt ist und dass ihnen viel Qualität abhanden gekommen ist. Ich habe auch gesagt, dass sie momentan etwas antastbar sind. Solche Spieler wie Schneider und Hermanowicz kann man nicht einfach so ersetzen. Aber wir haben den Fokus insgesamt schon mehr auf uns gelegt. Mir war klar, dass ein Dreier drin ist – schließlich haben wir schon Altona oder auch Dassendorf hier geschlagen. Wichtig war nur, dass wir bei diesen Platzverhältnissen die Defensive nicht vernachlässigen.“

Der LIVE-Ticker zum Spiel:

Die Bilder zum Spiel präsentiert KBS-Picture.de!