LL Hammonia

Inter-Irrsinn gegen HEBC: „Wahnsinn – ich kann es immer noch nicht so richtig glauben!“

"Kellerkind" Eidelstedt fertigt den gestürzten Primus ab

11. November 2019, 11:21 Uhr

Als Team ließ Inter Eidelstedt dem HEBC am Sonntagnachmittag keine Chance, brachte den Primus zu Fall und ermöglichte TuRa den Sprung an die Tabellenspitze. Foto: Mb-Sportfotografie

Die letzten drei Heimspiele hat Inter Eidelstedt allesamt gewonnen. Doch am Sonntagnachmittag wartete eine echte Hausnummer auf den Aufsteiger. Tabellenführer HEBC gab sich auf dem Wolfgang-Meyer-Platz die Ehre. Doch was sich während der 90 Minuten abspielen sollte, hätten wohl selbst die treuesten Inter-Anhänger, Spieler und Offizielle kaum für möglich gehalten. Und so war am Ende selbst der „Man of the Match“ ein Stück weit „geschockt“, konnte es selbst „kaum glauben“ und sprach vom puren „Wahnsinn“. Denn: Der Außenseiter fertigte die „Veilchen“ mit 5:3 ab – und das nach zwischenzeitlicher 5:0-Führung!

In der Anfangsphase hatten Janek Bundt und Janek Wrede die Möglichkeit, den Favoriten in Front zu bringen, vergaben aber kläglich. Dann fand ein langer Ball von Furkan Akyildiz in der Spitze Gökhan Ariduru. HEBC-Fänger Moritz Junge schien die Kugel bereits sicher zu haben, doch Ariduru ließ ihn mit einer Finte aussteigen und wurde vom Schlussmann anschließend zu Boden geschubst. Elfmeter. Baran Gökalp blieb eiskalt und brachte den krassen Außenseiter in Front (30.). Der Wolfgang-Meyer-Platz war am Beben! Und Inter spielte sich nun in einen regelrechten Rausch. Nach toller Stafette steckte Ulas Tunc für Ariduru durch, der das Leder hart und flach in die Mitte spielte, wo Alper Mancar die mustergültige Vorarbeit veredelte (37.)! „Damit haben wir niemals gerechnet“, gestand selbst Doppel-Vorbereiter Ariduru hinterher. „Bis dahin hatte HEBC keine klaren Torchancen, wir eigentlich auch nicht, aber es stand 2:0“, lautete Aridurus Halbzeitfazit, ehe er verriet: „Wir wollten nach der Pause kompakter stehen und die Führung halten.“

"Wir waren ein Stück weit geschockt, aber HEBC noch mehr"

Gökhan Ariduru glänzte als Torschütze und dreifacher Vorbereiter. Foto: Mb-Sportfotografie

Doch es sollte noch viel besser kommen. Denn: „Wir haben wirklich einen guten Tag gehabt!“ Mehr als das. Inter war kaum mehr zu stoppen. Über Ariduru und Nadjim Karimzadah kam die Kugel zu Gökalp, der im Eins-gegen-Eins per Lupfer vollendete (50.). „Wir waren ein Stück weit geschockt“, gab Ariduru zu, „aber HEBC noch mehr“. So ließen sich die Gäste nach einer Ecke auskontern. Stephan Adjouman marschierte über rechts durch, passte den Ball hinter die Kette, wo Ariduru zur Stelle war – 4:0 (53.). „Wahnsinn – ich kann es immer noch nicht so richtig glauben“, war der Angreifer völlig aus dem Häuschen – und konnte sich kurz darauf über den fünften Treffer seiner Equipe freuen, als Bellal Mehdizadah nach einer Ecke per Kopf auf 5:0 stellte (55.)!

Rinckens-Doppelschlag eröffnet HEBC-Dauerfeuer

Eine Stunde lang kam vom Tabellenführer – zumindest vor dem Spiel waren es die Eimsbütteler noch – kaum etwas, bis Janosch Rinckens, der zuvor einmal an Eidelstedt-Fänger Ramazan Duman scheiterte, per Doppelschlag (68., 76.) noch einmal Ergebniskosmetik betrieb. In der Folge waren die Eimsbütteler erwacht und erspielten sich Chancen nahezu im Minutentakt. „Aber unsere gut stehende Abwehr hat die Bälle mehrmals irgendwie und gerade noch geblockt“, so Ariduru. Der nicht nur einmal selbst traf, sondern auch noch drei Assists verbuchte. Der Sieg geriet am Ende nicht mehr in Gefahr – auch wenn Tjorven Köhler das Resultat in der Nachspielzeit noch ein wenig angenehmer für die Kocadal-Kicker gestaltete (90. +1). Doch am Ende war es ein Tag, der den Anhängern, Spielern und Verantwortlichen von Inter Eidelstedt wohl noch länger in Erinnerung bleiben wird.

Autor: Dennis Kormanjos