Oberliga

"Nach fast fünf Jahren kann ich sagen: Es war die absolut und zu 100 Prozent richtige Entscheidung!"

11. Februar 2020, 15:00 Uhr

Marcell Jansen (Mi.) mit seinem Trainerteam beim HSV III: Ex-Profi Christian Rahn (li.) und Marcus Rabenhorst. Foto: KBS-Picture.de

Bei seinen Mitspielern war Jansen schnell ein ganz normaler Teamkollege. „Ich war selbst gespannt, wie das wird. Aber ich habe den Jungs gleich gesagt, dass ich ein Mitspieler wie jeder andere bin und mich auch der bereits vorhandenen Hierarchie komplett unterordne. Ich bin dankbar, dass ich hier sein und mitkicken darf, aber verhaltet euch ganz normal.“ Auch das Verhalten der gegnerischen Mannschaften und Fans sei „total fair und sportlich“. Da könne er nur „ein großes Kompliment“ aussprechen, merkt man dem 34-Jährigen die Dankbarkeit an. „Es herrscht ein ganz normaler sportlicher Umgang. Ich kann wirklich kein einziges negatives Beispiel von einem Amateurplatz nennen!“ Auch das Niveau in der Oberliga sei „richtig gut“, betont Jansen. „Gerade wenn man die Top-Mannschaften nimmt, dann ist das teilweise schon sehr schwierig. Die haben zum Teil Regionalliga-Truppen mit richtig guten Kickern. Aber das macht dann auch den Reiz aus, dass wir der Underdog sind.“ Auch für ihn selbst sei es mit seinen „1,91 Meter auf einem Kunstrasen-Geläuf und keiner Fitness im Vergleich zu einem 20-Jährigen, schon eine große Herausforderung, da mitzuhalten“, wie er zugibt. „Wenn man kein Gas gibt, ist es schwer.“

"Freue mich, dass 'Troche' uns dabei unterstützt, unsere Ambitionen zu untermauern"

Jansen (li.) behält die Lufthoheit gegen Rugenbergens Dennis von Bastian. Foto: KBS-Picture.de

Das Ziel mit dem HSV III könne nur sein, „so lange wie möglich die höchste Amateurklasse zu halten. Das ist nicht einfach und schon Herausforderung genug – ob ich jetzt dabei bin oder nicht.“ Er habe „riesen Respekt davor“, wie er sagt, bei einigen seiner Mitspieler „das Leuchten in den Augen zu sehen, wenn sie die Chance haben, im Amateurbereich so hoch wie möglich zu spielen“. Deshalb wolle er, „so lange ich kann, kämpfen und helfen – und freue mich, dass ‚Troche‘ uns jetzt auch dabei unterstützt, unsere Ambitionen zu untermauern, in der Liga zu bleiben“. Die Beletage des Hamburger Fußballs bekommt durch das Mitwirken zweier ehemaliger Nationalspieler natürlich eine noch höhere Wertigkeit. „Ich glaube, da spreche ich auch für ‚Troche‘. Wir nehmen uns selbst überhaupt nicht wichtig. Für uns ist das eine selbstverständliche Wertschätzung gegenüber dem, dass hier auf einem richtig guten Niveau Fußball gekickt wird und wir uns richtig ins Zeug legen müssen, um klarzukommen. Wir haben einfach Bock auf Fußball und haben hier beim HSV III die Möglichkeit dazu.“

Droht Jansen-Ausfall fürs Osdorf-Spiel? - "Bei 'Troche' sieht es gut aus"

Mit vollem Tempo will Jansen (hi.) am ehemaligen Meiendorfer Sean Paul Vinberg vorbeiziehen. Foto: KBS-Picture.de

Die erste Gelegenheit, das einstige HSV-Duo gemeinsam auf dem „Court“ zu erleben, könnte sich bereits am kommenden Freitag bieten, wenn die „Rothosen-Dritte“ am Blomkamp beim TuS Osdorf ins neue Pflichtspieljahr startet. Wie groß sind denn die Chancen, sowohl Marcell Jansen als auch Piotr Trochowski auf dem Platz zu sehen? „Bei ‚Troche‘ deutlich höher, weil er jetzt auch die ganze Zeit größtenteils mitgemacht hat“, entgegnet Jansen. „Ich war am Anfang voll dabei, wurde dann aber in der Vorbereitung zurückgeworfen und habe sehr starke Probleme mit der Wade gehabt. Das war dann doch etwas schlimmer. Aber zum Glück nicht so schlimm, dass ich wochenlang ausgefallen bin. Allerdings musste ich eine Pause einlegen.“ Aktuell sei er wieder „in Teilen des Mannschaftstrainings dabei“ und sein „Wunsch natürlich, wenn der Trainer das möchte, diese Woche Mittwoch und Donnerstag voll zu trainieren, um dann zumindest eine Option zu sein für den Kader. Das muss aber der Trainer entscheiden. Ich bin da total entspannt.“ Man müsse ja auch gucken, inwieweit der Körper dann am Mittwoch und Donnerstag die Belastung vertragen würde, er voll mitmachen und mitziehen könne, so Jansen. „Ich freue mich aber auf den Rest der Saison – und hoffe, wenn es am Freitag nicht reicht, dass es dann zeitnah wieder der Fall ist. Zumindest so weit, dass ich wieder schmerzfrei trainieren kann. Natürlich habe ich noch eine gute Basis aus der Hinrunde, aber die Wade muss in den nächsten Einheiten natürlich halten. Bei ‚Troche‘ sieht es aber wohl gut aus, dass er am Freitag sein erstes Spiel macht.“

Autor: Dennis Kormanjos