„Unterstes Kreisklassen-Niveau!“ – BU führt Lurup nach Belieben vor!

Oberliga-Primus nutzt acht von 20 Hundertprozentigen

11. Oktober 2015, 19:26 Uhr

Lachende Gesichter auf Barmbeker Seite: Clausen (l.), Sa Borges Dju und Korczanowski haben nur ein Schmunzeln übrig. Foto: KBS-Picture.de

„Was wir heute gesehen haben, das war unterste Kreisklasse! Es funktionierte gar nichts.“ Lurups Übungsleiter Norman Köhlitz konnte einem schon fast leidtun. Nach einem weiteren desolaten Auftritt seiner Schützlinge, verbunden mit der nächsten üblen Abreibung, stellte er sich minutenlang den wartenden Medienvertretern und stand Rede und Antwort. Was seine Mannen zuvor aufs Grün am Borgweg brachten, hatte mit Oberliga-Fußball rein gar nichts zu tun. Beim Spitzenreiter wurde das Schlusslicht nach allen Regeln der Kunst vorgeführt, war mit dem 0:8 sogar noch allerbestens bedient!

Dreifach-Schütze Korczanowski (l.) gegen Robert Majer. Foto: KBS-Picture.de

Auf jede einzelne Großchance der Barmbeker einzugehen, würde den Rahmen sprengen. Von daher: Nur die Tore.

1:0: Eine Hereingabe von Robin Polzin vom linken Flügel bugsierte Lurups Khaled Belkhodja beim Klärungsversuch in die eigenen Maschen (6.).
2:0: Der starke Linksverteidiger Niklas Müller-Leitloff schlug einen Freistoß von rechts scharf vors Tor. In der Mitte konnten Ivan Sa Borges Dju und Sebastian Clause ausknobeln, wer die Kugel schlussendlich einköpfen soll. Erstgenannter erledigte den Job und nickte aus kürzester Distanz ins linke untere Toreck (16.).
3:0: Wieder war es Müller-Leitloff, dessen Eckball von rechts durch den Sechzehner segelte und auf den Kopf von Janis Korczanowski fiel, der aus einem Meter einschädelte (18.).
4:0: Polzin verarbeitete einen langen Diagonalball auf Höhe der rechten Grundlinie stark und passte in den Rücken der Abwehr, wo Korczanowski ohne Gegenspieler lauerte und locker-leicht ins lange Eck einschob (31.).

Zweite Halbzeit

Nach einem Zweikampf mit Lurups Kwakye (l.) musste Sa Borges Dju lange behandelt werden, konnte aber weitermachen. Foto: KBS-Picture.de

5:0: Rechts im Strafraum legte Lurups Ulas Tunc den pfeilschnellen Pascal El Nemr – Elfmeter. Sa Borges Dju legte sich das Spielgerät zurecht und verwandelte in den linken Knick (69.).
6:0: Korczanowski mit dem Auge für El Nemr, der auf rechts ein paar Meter machte und schließlich dem durchgestarteten Korczanowski den Ball in die Füße servierte. Dieser hatte keinerlei Mühe mehr und vollendete aus sieben Metern ins rechte Eck (80.).
7:0: Der eingewechselte Amin Ahmed brachte einen Freistoß von halblinks – über Polzin und Lasse Jannsen kam der Ball zum Standard-Schützen zurück. Querpass von der linken Grundlinie und Sebastian Clausen aus einem Meter mit einer kleinen „Ballfobie“. Erst im dritten Anlauf stocherte der Innenverteidiger das Leder über die Linie (85.).
8:0: Den Schlusspunkt setzte Pascal El Nemr, der vom starken Müller-Leitloff von links in Szene gesetzt wurde, nur noch SVL-Fänger Michael Glamann vor sich hatte und gekonnt einschoss (87.).

Zahlreiche weitere hundertprozentige Möglichkeiten ließ das Pieper-Ensemble ungenutzt. Dennoch zeigte sich der Coach hinterher „zufrieden“ mit seiner Mannschaft. „Wenn man ein Haar in der Suppe suchen möchte, ist es sicherlich die Chancenverwertung. Aber ich finde, es gebührt einfach auch der Respekt dem Gegner gegenüber, wenn man 8:0 gewinnt, dass man sich dann nicht auch noch über irgendetwas beschwert. Wovor ich wirklich meinen Hut ziehe, ist die Fairness des Gegners.“ Sein Gegenüber betonte einmal mehr, dass man es „bis zum Ende voll durchziehe“, führte aber gleichzeitig an: „So wie es jetzt aussieht, brauchen wir nicht darüber zu reden, am letzten Spieltag über dem Strich zu stehen. Solange die Jungs nicht merken, dass sie in der Oberliga sind, so lange holen wir auch keine Punkte. Unser Ziel bleibt, jedes Spiel gut zu spielen. Vielleicht mal eine Halbzeit in Führung zu gehen oder eine Halbzeit, in der wir kein Tor kassieren. Natürlich ist es mittlerweile auch schon in den Köpfen drin. Aber die Jungs geben ja nicht auf, sie kämpfen trotzdem noch, aber man merkt: Da fehlt doch irgendwo die Klasse, das sieht man ganz klar.“

Der LIVETICKER zum Spiel mit allen Chancen und Höhepunkten:

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