Pieper: „BU ist und bleibt für immer ein ganz besonderer Verein!“

Pokalsieg: „An diesem Tag passte einfach alles!“

Im Jahr 2015 feierte BU den ODDSET-Pokal-Triumph. Foto: KBS-Picture

Im ersten Heimspiel 2014/15 erlebten die Pieper-von Valtier-Mannen bereits „ein Highlight“, wie der scheidende Trainer meint, als Dauerrivale Altona 93 mit 3:0 abgefertigt wurde. „Das war das erste Mal nach über 45 Jahren, dass BU gegen Altona gewonnen hat. Auch ich als Spieler habe nie mehr als einen Punkt gegen den AFC geholt“, verrät der „Blondschopf“. Am Ende stand ein dritter Tabellenplatz zu Buche, „ein Riesenerfolg“, so Pieper-von Valtier. Doch die Krönung stand noch aus. „Wir haben gemerkt, dass die Spieler müde sind. Und das Pokalfinale hatte mehr Gewicht. Also haben wir im letzten Spiel gegen Dassendorf alles spielen lassen, was noch irgendwie laufen konnte.“ Dass die Begegnung mit 0:6 verloren ging, war da nur Nebensache. Am 25. Mai 2015 war es schließlich soweit. BU empfing im Endspiel um den ODDSET-Pokal den Liga-Kontrahenten SC Condor. „An diesem Tag passte einfach alles“, strahlt Pieper-von Valtier noch heute, wenn er an jenen Moment zurückdenkt. „Wir haben vor dem Spiel das Champions-League-Finale zwischen Liverpool und Milan geguckt, um den Jungs nochmal vor Augen zu führen, dass man zu jeder Sekunde – ganz egal wie der Spielstand ist – alles geben muss. Auch um ihnen nochmal zu verdeutlichen, dass sie Gewinner sind, selbst wenn wir verlieren würden, weil wir alles für den Sieg getan und uns nichts vorzuwerfen haben.“

„Man hätte das Stadion nur mit einem Spiel würdig verabschieden können“

Das Gespann, das BU am Ende der Saison verlassen wird: Frank Pieper-von Valtier (re.), Peter Paczkowski-Gutzeit (Mi.) und Jens Schadewaldt (li.). Foto: KBS-Picture

Mit 2:0 wurden die „Raubvögel“ bezwungen, BU hatte die Pokal-Krone erobert und durfte sich in der Ersten Runde des DFB-Pokals auf den SC Freiburg freuen. Auch für den Trainer ein besonderes Spiel – und das nicht nur, weil die Breisgauer als Gegner ein ganz anderes Kaliber waren. „Es war für mich bereits die zweite Begegnung mit Christian Streich“, erzählt uns Pieper-von Valtier, der als Coach der HSV-U19 bereits auf Streich traf, als dieser noch die A-Jugend der Freiburger trainierte. Dass dieses Aufeinandertreffen mit dem Zweitligisten „nur“ 0:5 endete, war schon als kleiner Erfolg zu werten. Der HSV Barmbek-Uhlenhorst war zu jener Zeit in aller Munde. Denn gerade mal eine Woche zuvor wurde die legendäre „Anfield“ mit einem feucht-fröhlichen Fest verabschiedet – und das mit einem 3:0-Triumph gegen den AFC. „Wir haben uns ganz bewusst für Altona als letzten Gegner entschieden, weil es nur ein Spiel hätte geben können, mit dem man sich würdig von diesem Stadion hätte verabschieden können. Dass wir so dominant und klar gewinnen und Lotto King Karl danach noch eine Show hinlegt, war ein sportliches und emotionales Highlight zugleich!“

„Wir haben viele Kritiker Lügen gestraft“

Das letzte Spiel auf dem alt-ehrwürdigen Rupprechtplatz mit BU-Edelfan Lotto King Karl (li.), HSV-Legende Uwe Seeler (Mi.) und BU-Präsident Frank Meyer. Foto: KBS-Picture

Nach den vielen Schulterklopfern und sportlichen Hochs waren die Beobachter gespannt, ob BU die Meilensteine würde bestätigen können. „Auch wenn am Ende nicht das rausgekommen ist, was hätte rauskommen können, war die Vize-Meisterschaft ein absoluter Erfolg! Wir haben viele Kritiker, die uns nach dem dritten Platz in der vorigen Saison nicht zugetraut haben, das Ergebnis noch einmal zu bestätigen oder sogar zu toppen, Lügen gestraft.“ Vielerorts wurde der zweite Platz gar als „Niederlage“ abgestempelt, da die „Gelb-Blauen“ nur drei der letzten sieben Spiele siegreich gestalten konnten, das direkte Duell mit Konkurrent Dassendorf – trotz Überzahl – mit 0:3 verloren, und die Meisterschaft aus der Hand gaben. Ein Sieg mehr und nicht Dassendorf, sondern BU hätte den großen Coup gelandet. Dennoch sagt Pieper-von Valtier klipp und klar: „Wir haben uns nicht viel vorzuwerfen!“ Und weiter: „Um eine Meisterschaft zu spielen, ist für viele Spieler auch eine total neue Situation. Damit muss man erstmal umgehen können – und wir haben versucht, viel Druck von der Mannschaft zu nehmen.“ Der Knackpunkt sei für ihn das Spiel beim SV Rugenbergen gewesen, „wo wir zur Pause geführt haben und eigentlich alles im Griff hatten. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir unseren Plan verlassen und am Ende zwei Punkte hergeschenkt. Das war total unnötig! In der Summe fehlten die Erfahrung und dieses eine Spiel.“ Dennoch betont er: „Es ist gigantisch, dass wir in zwei Jahren 132 Punkte geholt haben!“

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