Pieper: „BU ist und bleibt für immer ein ganz besonderer Verein!“

„Man darf sich von den Erfolgen nicht blenden lassen“

"Mr. Cool": Der "Carlos Puyol von Barmbek", Frank Pieper-von Valtier. Foto: KBS-Picture

Folglich sind „mit dem Erfolg natürlich auch die Erwartungen gestiegen“, so der „Trainer des Jahres 2015“. Es folgte ein 13. Platz – zu wenig für die inzwischen erfolgsverwöhnten Barmbeker. „Was viele immer verkennen: Wenn man noch erfolgreicher sein will, muss man auch noch mehr investieren und immer eine Schippe auf das bereits Geleistete drauflegen.“ Rückblickend befindet er: „Man darf sich von den Erfolgen nicht blenden lassen. Wir haben in den Jahren davor gut gespielt und es passte ganz viel zusammen. Aber es war ja nicht so, dass wir die Gegner reihenweise abgeschossen haben, sondern eher über die mannschaftliche Geschlossenheit gekommen sind. Wir wussten schon, dass wir eine individuell gute Mannschaft mit einer klaren Hierarchie hatten. Aber der Erfolgsfaktor war ganz klar das Team. Wir hatten wenig Verletzte und ganz entscheidend war auch, dass die Jungs die taktischen Vorgaben exzellent und überaus diszipliniert umgesetzt haben. Zudem hatten wir Stürmer, die aus wenigen Chancen sehr viel gemacht haben“, womit er vor allem auf den damals noch gänzlich unbekannten Adrian Sousa anspricht, den man von Oberliga-Absteiger SV Lurup, wo er kaum eine Rolle spielte, holte – und der prompt einschlug. „Wir hatten zu der Zeit nicht mehr Chancen als jetzt, wir waren nur effektiver“, glaubt Pieper-von Valtier. Womit wir auch schon in der Gegenwart wären.

„Es ist ja nicht so, als wäre alles negativ gewesen“

Frank Pieper muss sich nach sieben Jahren bei "seinem" Verein wahrlich nicht verstecken. Foto: KBS-Picture

18 Spiele hat man absolviert und 24 Punkte auf der Habenseite: Macht in der Summe Rang elf. Ein enttäuschendes Abschneiden? „Nach dem 17. Spieltag waren wir nur einen Punkt unter unserer Zielvorgabe, die vor der Saison – von der Mannschaft vorgegeben – 50 Punkte betrug. Das ist eine realistische Anzahl, obwohl wir auch wussten: Wenn’s richtig ordentlich läuft, ist auch ein bisschen mehr drin.“ Die Gründe für die bis dato nur befriedigende Ausbeute „sind vielschichtig“, sagt der Übungsleiter. „Mit Clausen, Ribeau, Lipke, Hoeft und auch Carlson hat uns über weite Strecken nicht nur fußballerische Qualität gefehlt, sondern vor allem auch Erfahrung und Präsenz auf dem Platz sowie sehr akzeptierte und gestandene Spieler innerhalb der Mannschaft. Dadurch war immer wieder Bewegung und Unruhe in gewissen Mannschaftsteilen drin, weil wir uns oft auf neue Situationen einstellen mussten. Zudem konnten wir auch ganz einfach nicht an die Chancenverwertung der letzten Jahre anknüpfen.“ Aber: „Es ist ja auch nicht so, als wäre alles negativ gewesen. Junge Spieler wie Dominik Siewert und Chris Heuermann haben ihr Soll übererfüllt“, deutet er auf den Umbruch vor der Saison hin, als man vor allem auf junges Personal setzte. Im Falle von Siewert aus dem Nachwuchs von Eintracht Norderstedt, während Heuermann von Landesligist BW 96 Schenefeld kam. „Und was man auch nicht vergessen darf: Was wir zu Hause nicht gut gemacht haben, klappte auswärts dafür umso besser.“ Nun will man nach der Winterpause alles daran setzen, um nach siebenjähriger Amtszeit im Sommer einen würdigen Abschied zu haben. Das bisher Erreichte wird dem Trainer-Trio ohnehin niemand mehr nehmen können…

< Vorherige Seite 1 / 2 / 3