Oberliga
Scheibenschießen im Schongang: „Gewonnen, drei Punkte – und ab die Post!“
Düneberg-Coach André Wengorra (li.) gibt seinem Offensivakteur Adrian Zodel ein paar taktische Anweisungen mit auf den Weg. Foto: Kormanjos
Der zu diesem Zeitpunkt völlig überraschende und gänzlich aus dem Nichts fallende, wenn auch schön herausgespielte Anschlusstreffer (Farhadi: „Das war ein Traumtor – wirklich Bombe!“) sorgte nur kurz für so etwas wie Pseudo-Spannung. Zu deutlich war der Niendorfer TSV gegen „Kellerkind“ Düneberg überlegen. Zu viele Chancen spielten sich die Hausherren heraus. Und zu dominant war der Auftritt der Farhadi-Mannen. Wenngleich Torwart-Trainer Renè Melzer nach dem Düneberger Torerfolg durch Tjark Hänsch, der eine Stafette über Tolga Celikten und Adrian Zodel mit einem trockenen 16-Meter-Schuss in den kurzen Knick veredelte (24.), forderte: „Wir müssen wieder ein bisschen Tempo reinkriegen. Wir schlafen ein im Spielaufbau!“
Ali schnürt Doppelpack
"Was ‚Bohne‘ da an Freistößen und Ecken rauszaubert, das ist ja brutal"
Ibrahim Ali (re.) schnürte bereits innerhalb der ersten 17 Minuten einen Doppelpack für die "Sachsenwegler". Foto: Kormanjos
Auch das 4:1 keine 180 Sekunden nach Wiederanpfiff resultierte aus einem der unzähligen ruhenden Bälle von Brückner. Seine Ecke stocherte Wemakor in die Maschen (48.)! „Was ‚Bohne‘ da an Freistößen und Ecken mit seiner linken Klebe rauszaubert, das ist ja brutal. Das konnte er schon zu gemeinsamen Jugendzeiten“, erinnerte sich Düneberg-Coach André Wengorra. „Wir wussten um die Standards, haben daran im Training nochmal gearbeitet und wussten auch, dass wir die nur mit Leidenschaft als Team verteidigen können. Aber wenn solche Brandbomben reinkommen, ist es schwer. Und Niendorf hat das auch clever gemacht.“
Zwar hätte der eingewechselte Marvin Möller kurz darauf nach einem Freistoß von Valentin Zalli Ergebniskosmetik betreiben können, wenn nicht gar müssen (56.). Doch in der Folge vergaben die nun komplett im Schongang agierenden „Sachsenwegler“ noch etliche weitere Riesenchancen und ließen Hantusch zum besten Düneberger avancieren. „Wir haben gewonnen, das war wichtig. Drei Punkte – und ab die Post“, fiel das Fazit von Farhadi ganz nach dem Motto „Pflicht erfüllt“ aus.
"Werden bis zum letzten Atemzug arbeiten, um in dieser Liga zu bleiben"
Im Anschluss an die 90 Minuten und den "Arbeitssieg" richtete NTSV-Coach Ali Farhadi im Mannschaftskreis den Blick bereits auf die nächsten Aufgaben. Foto: Kormanjos
Wengorra: „In der zweiten Halbzeit haben wir uns etwas mehr ein Herz gefasst, sind ein bisschen besser in die Zweikämpfe gekommen und haben den Kampf angenommen. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die in der zweiten Halbzeit aufopferungsvoll gekämpft und versucht hat, auch in vorderster Linie immer wieder anzulaufen“, sah er eine Reaktion auf die desolate Vorstellung bei Concordia Hamburg (0:4). Allerdings auch, weil Niendorf gefühlt nur das Nötigste tat. Vor der Pause sei man „nicht in unser Spiel, was wir spielen wollten, gekommen“, so Wengorra. Außerdem wollte man „Standards vermeiden“, was nur sehr bedingt gelang.
Das 0:2 aus Gäste-Sicht: „Den legen wir uns selbst rein. Das erinnerte mich etwas an Piplica. Ich glaube, Niendorf hat selbst erst deutlich später realisiert, dass der Ball ja drin liegt.“ Das 1:2 zeigte hingegen: „Wir können Fußball spielen“, fiebert man nun dem „Showdown am Samstag“ gegen Tornesch entgegen, wo es um immens wichtige Punkte im Abstiegskampf geht. „Das wären für uns wunderbare Punkte gewesen, dir wir gerne als ‚Goodie‘ mitgenommen hätten. Einer wäre schön, drei wären natürlich perfekt gewesen – jetzt sind es null geworden. Aber aufgeben werden wir nicht, sondern bis zum letzten Atemzug arbeiten, um in dieser Liga zu bleiben! Und ich glaube, die Jungs haben es jetzt angenommen.“